Zum Inhalt springen

Nachruf

Wır trauern um Hellmut Lutz

Am 7. November starb unser langjähriges GEW-Mitglied Hellmut Lutz im Alter von 89 Jahren.

Nevin und Hellmut Lutz

Von uns ist ein Kollege gegangen, der sich über viele Jahre außerordentlich pädagogisch und gewerkschaftlich engagiert hat. Seine Aufmerksamkeit galt insbesondere den Schülerinnen, die besonderer Förderung bedurften.
Seine eigene Lebensgeschichte machte ihn sensibel für diejenigen, die mit einem anderen kulturellen Hintergrund zu uns kamen. Als junger Lehrer hatte er in der Türkei gearbeitet und dort auch seine Frau Nevin kennengelernt, mit der zusammen er in Bremen viele Projekte angestoßen hat: ob es um den muttersprachlichen Unterricht türkischer Kinder ging, um gezielte Beratung und Fördermaßnahmen oder um die Betreuung Geflüchteter. Neben ihrer schulischen Arbeit waren Nevin und Hellmut (Leibnizplatz, Drebberstraße, Schulbehörde auch immer gewerkschaftlich aktiv. Ob es in der früheren „Arbeitsgruppe Ausländerkinder“ war, später in der AG Interkulturelles Lernen oder bei den GEW-Senioren. Sie waren aber auch literarisch tätig. Mit türkischen, kurdischen und armenischen Schriftstellern schrieben sie in der Gruppe „Autorinnen aus der Türkei in Europa“ [ATYG] z.B. die Anthologie „60 lange Jahre“ zur türkischen Arbeitsemigration nach Deutschland. 2022 veröffentlichte Hellmut Lutz seine Biografie „Der kleine Herr/Bawana Ntoto“. In 100 persönlichen Geschichten beschreibt er sein Aufwachsen in Tansania, das kolonialgeschichtliche Erbe, den Zweiten Weltkrieg, sein Wirken in der Türkei mit deren politische, soziale und persönliche lmplikationen. Hellmut hat seine Spuren hinterlassen.