TV-L
Neuer Tarifvertrag der Länder (TV-L) abgeschlossen
Die GEW hat dabei vor allem Lehrkräfte, Fachkräfte der Inklusion, Pädagogische Fachkräfte im Ganztag und Schulsozialarbeiter*innen sowie Personal an Hochschulen vertreten.
Bei der Länder-Tarifrunde ging es um rund 2,5 Millionen Beschäftigte in den Bundesländern. Die GEW hat dabei vor allem Lehrkräfte, Fachkräfte der Inklusion, Pädagogische Fachkräfte im Ganztag und Schulsozialarbeiter*innen sowie Personal an Hochschulen vertreten.
Das haben wir erreicht:
Einmalige Inflationsprämie: 1800 Euro, danach 120 Euro monatliche Prämie (Januar bis Oktober 2024), alles steuer- und abgabenfrei.
Gehaltserhöhung: Ab November 200 Euro. Ab Februar 2025: Lineare Erhöhung der Tabellenwerte um weitere 5,5 Prozent. Werden mit beiden Erhöhungen keine 340 Euro erreicht, wird die Gehaltssteigerung zum Februar 2025 auf 340 Euro gesetzt.
SuE (Sozial- und Erziehungsdienst): Die Stufenlaufzeiten betragen ein Jahr in Stufe 1, zwei Jahre in Stufe 2 usw. bis Stufe 6. Es gab für Beschäftigte verlängerte Laufzeiten bei der Einführung der Tabelle, die nun gestrichen wurden.
TV Stud (Tarifvertrag für Studierende): Nach ganz zähen Verhandlungen konnten die Gewerkschaften eine Verhandlungszusage für studentische Beschäftigte durchsetzen. Das ist zwar noch kein Tarifvertrag, aber zum ersten Mal werden damit die Arbeitsbedingungen der studentischen Beschäftigten nicht einseitig vom Arbeitgeber festgelegt. Das ist ein wichtiger Schritt.
Beamt:innen: Die Übertragung des Tarifergebnisses wird 1:1 auf die Besoldungs- und Versorgungsempfänger:innen übertragen. Empfänger:innen von Anwärterbezügen erhalten einmalig 1000 Euro und von Januar bis Oktober 50 Euro. Die Laufzeit des Tarifvertrags beträgt 25 Monate.
Engagiertes Auftreten
Ihr, unsere angestellten GEW-Mitglieder in Bremen und Bremerhaven, habt durch engagiertes Auftreten und Eure Streikbereitschaft dieses Ergebnis möglich gemacht. Eure Bereitschaft, den Arbeitsplatz für einen und auch mehrere Tage zu verlassen und öffentlich für unsere Tarifforderungen sichtbar zu werden, hat sich gelohnt. In Bremen und Hamburg, beim Stadtstaaten-Streik, haben wir gezeigt, dass es uns ernst ist. Unsere Arbeitsbelastung steigt stetig, und dies wird nicht angemessen entlohnt. Für unsere Erzieher:innen im Ganztag fordern wir die Entgeltgruppe 8b. Die Übertragung des Tarifergebnisses für Beschäftigte der Freien Träger darf nicht an Re-Finanzierung scheitern! Es war toll mit Euch. Vielen Dank dafür, Kolleginnen und Kollegen. Profis brauchen mehr. Und Ihr seid die Profis!
Auch wenn viele Beschäftigte sich nach dem TV-L-Abschluss schon jetzt oder sehr bald über die verhandelten Sonderzahlungen – offiziell dienen diese der Abmilderung der gestiegenen Verbraucherpreise – freuen werden, fordern wir diese als Gewerkschaft nie ein. Denn diese Zahlungen sind nicht tabellenwirksam, meistens schnell verpufft und haben keine Auswirkungen auf spätere prozentuale Erhöhungen oder die Rente. Sie erreichen nicht alle Beschäftigten, die im Bereich des jeweils geltenden Tarifvertrags arbeiten, denn sie werden immer nur an diejenigen ausgezahlt, die in einem festgelegten Zeitfenster gearbeitet und dafür Entgelt erhalten haben. Somit fallen immer alle raus, die in diesem Zeitfenster kein Entgelt erhalten haben. Das trifft dann Beschäftigte in Elternzeit oder im Krankengeld. Beschäftigte, die während der Laufzeit der Zahlungen ihr Beschäftigungsverhältnis ändern, erhalten nur einen Teil der Zahlungen. Auf Arbeitgeberseite sind diese Bonbons in Form von Sonderzahlungen natürlich beliebt. Sie sind steuer- und abgabenfrei, gelten nicht für alle Beschäftigten und sind damit auch für den Arbeitgeber eine billige Alternative.
Trotzdem haben wir uns nach den harten Verhandlungen darüber gefreut, einen mit dem TVöD fast deckungsgleichen Abschluss erreicht zu haben. Die Übertragung auf die Beamt:innen war für die Sonderzahlung auch jetzt schon erfolgreich. Denn bei den Haushaltsproblemen im Augenblick war beides keine Selbstverständlichkeit.