Die BLZ-Redaktion war am 26. April in Sielings Arbeitszimmer zu Gast, interviewte den Bürgermeister – 60 Minuten Fragen und Antworten. Ein Aufnahmegerät speicherte das Gespräch und es wurde vereinbart, dass die Senatskanzlei das Interview vor Abdruck autorisieren darf. So weit, so gut. Ein heutzutage im Journalismus übliches Prozedere. Wir haben dann das Aufgenommene abgetippt, die Senatskanzlei hat es bearbeitet.
Als wir das Interview zurückbekamen, war es ein anderes. Die Presseabteilung hat an mehreren Stellen Antworten des Bürgermeisters verändert bzw. herausgekürzt, an anderen Stellen komplett neue, im Gespräch nicht gesagte Sätze, ergänzt. Ein eher unübliches Prozedere. Fast alle Passagen, in denen Sieling selbstkritische Sätze zur eigenen Politik gesagt oder Probleme im Bildungsbereich beschrieben hatte, hat seine Presseabteilung verändert oder ganz gestrichen.
Wir sind überrascht und enttäuscht. Warum rücken Carsten Sieling und sein Pressesprecher von gemachten Aussagen ab, die noch nicht einmal hoch brisant waren? Warum wird so mit einer Gewerkschaftszeitung umgegangen? Wir haben diese Vorgehensweise bei der Senatskanzlei kritisiert und angekündigt, dass wir unsere Leser/innen darüber informieren.