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Schwerpunkt

„Auch das Gehalt muss stimmen“

Harte Auseinandersetzungen um den Tarifvertrag der Länder

Alles andere als wertschätzend, wenn man es wohlwollend formulieren will, ist das Verhalten der Arbeitgeberseite in der TV-L-Tarifrunde. Warum ein Angebot machen? Warum Verantwortung als Tarifpartner übernehmen? Bis zum 6. Dezember (Redaktionsschluss) gab es keine Reaktion auf die Forderungen der Gewerkschaften. Klar, dass sich (auch) die GEW in Bremen und Bremerhaven das so nicht gefallen lässt. Diverse Aktionen, um den berechtigten Forderungen Nachdruck zu verleihen, folgten. Dabei äußerten die Schulbeschäftigten deutlich ihren Unmut. Die anhaltende Inflation führt zu enormen Preissteigerungen. Und das muss auch zu spürbaren Gehaltssteigerungen führen. „Die Haltung der Arbeitgeber ist erstaunlich, wenn man auf der einen Seite über Fachkräftemangel jammert, aber nicht bereit ist, attraktive Arbeitsbedingungen auch durch eine gute Bezahlung zu schaffen.“ sagte GEW-Stadtverbandsvorstandssprecher Peer Jaschinski.

Erfolgreiche Streiktage

Nach erfolgreichen Streiktagen in den Schulen und Hochschulen in Bremen und Bremerhaven gab es einen bundesweiten Bildungsstreik am 28. November. Der Protest auf der Straße richtete sich auch hier gegen die Blockadehaltung der Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde.

„Es braucht ein Angebot das ernst zu nehmen ist und deutlich den Ernst der Lage erkennt: bei einer solch eklatanten Mangellage muss auch das Gehalt stimmen, um neue Beschäftigte zu gewinnen und alle zu halten. Bessere Arbeitsbedingungen und ein ordentliches Entgelt sind dringend notwendig“

sagte Anja Bensinger-Stolze aus dem GEW-Hauptvorstand. Auf den Plakaten standen die Zahlen dazu: „10,5 Prozent mehr, mindestens aber 500 Euro.“

Bratwürste zum Frühstück

Am 6. Dezember, unmittelbar vor der dritten Verhandlungsrunde, wurde in Bremen und Bremerhaven erneut gestreikt. Trotz Schneeregen marschierten 3000 Länderbeschäftigte zum Überseemuseum und skandierten: „Heute ist kein Arbeitstag, heute ist Streiktag“. Vier Stunden zuvor brannte vor der Allgemeinen Berufsbildenden Schule in Walle vor der dichtgemachten Eingangstür ein Feuerkorb, dazu gab es zur Frühstückszeit frisch gegrillte Streik-Bratwürste.