Arbeitszeit
Arbeitszeiterfassung muss dem Gesundheitsschutz dienen
Wird die Zeiterfassung für Lehrkräfte in Bremen ein Wolf im Schafspelz?
Die Mehrarbeit, die Lehrkräfte regelmäßig leisten, wurde durch zahlreiche Arbeitszeitstudien nachgewiesen. Demnach überschreiten Lehrkräfte regelmäßig die gesetzlich festgelegte maximale Arbeitszeit von 48 Stunden in der Woche, ohne einen entsprechenden zeitnahen Ausgleich zu erfahren.
„Deshalb begrüßen wir erst einmal, dass die Bildungsbehörde sich dem Thema Arbeitszeiterfassung stellt,“ sagt der Landessprecher der GEW Bremen, Fabian Kinz. „Letztendlich wurde dem Bestreben der Kultusministerkonferenz, Lehrkräfte von der Erfassung auszunehmen, vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales eine eindeutige Absage erteilt.“
„Die konkrete Umsetzung des Arbeitszeiturteils muss auch für Beschäftigte in Schulen bedeuten, dass nur das erfasst wird, was gesetzlich vorgeschrieben ist: Anfang, Ende und Pausen“ ergänzt die GEW-Landessprecherin Elke Suhr. „Zu einer Kontrolle der Arbeit und Leistung darf dies nicht führen.“ Die Erfassung muss zeitnah durch die Beschäftigten mit einem einfach zu handhabenden manipulationssicheren, elektronischem System erfolgen und ist dadurch unabhängig von Zeit und Ort.
„Die senatorische Behörde sollte sich schon jetzt damit auseinandersetzen, wie die Mehrarbeit des Personals ausglichen werden kann, statt zu versuchen, diese durch neue Arbeitszeitmodelle zu kaschieren“
fügt Kinz hinzu. Die GEW fordert eine Reduzierung der Unterrichtsverpflichtung, mindestens um zwei Stunden auf den Stand von 1997.
„Die Forderung zur Reduzierung der Arbeitszeit ist nicht so paradox, wie sie auf dem ersten Blick – in Zeiten des Fachkräftemangels – erscheint. Denn ein Blick hinter die Kulissen zeigt, dass die Belastungen durch lange Arbeitszeiten zu mehr Unfällen, mehr stressbedingten Erkrankungen und dadurch zu vermehrten Ausfällen führen. Im Gegenteil, eine Reduzierung der Arbeitszeit steigert die Motivation, hilft beim Gewinnen und Halten von Fachkräften und führt zu einer besseren Gesundheit, wodurch es zu weniger Ausfällen kommt“,
führt Suhr hierzu aus.
Auch hierzu gibt es Studien, die das belegen. Ein Blick zur Hans Böckler Stiftung kann hier helfen.
Für Nachfragen stehen zur Verfügung: Fabian Kinz | 0160 – 910 530 99 und Elke Suhr | Landesvorstandssprecher:inne der GEW Bremen
27576 Bremerhaven
28195 Bremen