Bremen – Der Bremer Schulkonsens endet in dieser Legislaturperiode der Bürgerschaft. Das bisherige 2-gliedrige Schulsystem mit Oberschule und Gymnasium muss analysiert werden. Zukunftsentscheidungen sind politisch zu treffen.
Der GGG-Landesvorsitzende Karlheinz Koke führte dazu aus: „Der Focus liegt also auf 6 Jahre Oberschule, quasi eine Bestandsaufnahme. Wir wollen aber nicht bei der kritischen Reflexion stehen bleiben, sondern auch Perspektiven entwickeln.“
GEW-Landesvorstandsmitglied Kai Reimers erklärte auf dem Oberschultag, dass Schüler*innen nach der Grundschule je nach Schulleistungen und Bildungschancen real auf 4 Schularten sortiert werden: die einfache Oberschule ohne angeschlossener Oberstufe, die Oberschule mit angeschlossener Oberstufe, das Gymnasium oder die Privatschule. Als Ziel der weiteren Schulentwicklung formulierte er: „Die einzige Perspektive eines Schulsystems, die einer demokratischen Gesellschaft würdig ist und die allen Schülern zumindest vergleichbare Bildungschancen und soziale Teilhabe gewährt, ist die der einen Schule für alle. Die Oberschule ist und bleibt nur eine Etappenlösung.“
Zu Beginn des Oberschultages fand eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „6 Jahre Oberschule: Haben sich die Erwartungen erfüllt?“ statt, an der Lehrer*innen, Schulleiter, Andrea Spude vom Zentralelternbeirat und Lars Nelson von der Senatorin für Bildung und Wissenschaft teilnahmen. Es wurde festgestellt, dass die Kolleg*innen eine enorme Entwicklungsarbeit geleistet haben, für die sie anfangs in geringem Umfang Entlastungsstunden bekamen. Diese Entlastungen sind nach 6 Jahren Oberschule gestrichen worden, obwohl die hohe Arbeitsbelastung die Gesundheit vieler Lehrkräfte beeinträchtige. Die Arbeit zur Konzeptentwicklung und -überarbeitung müsse aber fortgesetzt werden.