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Schulsport

Untragbare Zustände

SportfachsprecherInnen mit ernüchternder Bilanz

Insgesamt 33 Vertreterinnen von Grund-, Oberschulen, Gymnasien und Berufsschulen folgten der Einladung des Runden Tisch Schulsport und der GEW Sportkommission und tauschten sich unter anderem über die Situation des Schulsports und die geplante Wiedereinführung des Studienganges Sport an der Uni Bremen aus

 

Fachkräfteausstattung ungenügend

Der Sportunterricht wird an vielen Bremer Schulen immer noch lückenhaft durchgeführt. Allein in den Jahren 2012 bis 2017 reduzierte sich trotz steigender Schülerzahlen die Anzahl der Sportfachkräfte im bremischen Schuldienst um 53 Personen. Zu wenige Referendare werden ausgebildet, um die Lücken zu schließen. Die Situation an den Gymnasien scheint relativ entspannt. Aber vor allem Grund- und Berufsschulen fehlen die Profis.  An vielen Grundschulen, gelegentlich auch an Ober- und Berufsschulen wird fachfremd unterrichtet. Bei den Kleinsten findet in den Klassen eins, zwei und vier zweistündig Sport statt. Die für die dritte Klasse neben dem Schwimmunterricht ergänzende dritte Stunde wird meist eingespart. In den Oberschulen und der Mittelstufe des Gymnasiums erteilen fast nur Sportprofilschulen drei Stunden Sport. Obwohl zugewiesen, scheint an anderen Schulen die dritte Sportstunde bei den Kindern nicht anzukommen.

 

Schwimmunterricht ungenügend

Besonders große Sorgen macht das Schwimmen. Probleme bei der Anfahrt, Schwierigkeiten mit den Schwimmmeistern und zu kurze Badezeiten führen zu mangelhaften Schwimmfähigkeiten. Die FachsprecherInnen fordern, dass Schwimmen wieder ausschließlich mit qualifiziertem Schulpersonal stattfinden muss.

 

Hallensituation mangelhaft

Nach Jahrzehnten des Nichtstuns beginnen endlich Sanierungen. Doch immer noch befinden sich viele Hallen in schlechtem Zustand. Dazu kommt, dass im Alltag oft nur oberflächlich gereinigt werden kann. Wenn Schulturnhallen fehlen, sind oft lange Anfahrten nötig. Der Sportunterricht wird dann noch kürzer. Außensport kann nur an einigen Schulen durchgeführt werden, aber auch hier ist der Zustand der Plätze meist schlecht.

 

Keine positiven Perspektiven

Laut den Koalitionsvereinbarungen soll ab 2025 an der Uni Bremen der Studiengang Sportpädagogik für die Lehrämter an Grundschulen und an Gymnasien/Oberschulen wiederbelebt werden. Absolventen kämen also frühestens 2031 dem Bremer Schulsport zugute. In der Summe sind all diese Zustände nicht tragbar. Die Gesundheitsgefährdung einer ganzen Schülergeneration und der unterrichtenden KollegInnen wird in Kauf genommen. Die FachsprecherInnen erwarten von der Politik ein klares und verbindliches Konzept, wie die Missstände behoben werden können.