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Im Westen nichts Neues ?

Zerfallende Schulbauten in einem abgehängten Stadtteil

Gröpelingen: Zebustall und Bunnyland, alles, alles wird verbrannt

Sozialzentrumsleiter West (Böhm) unkt: „dass die (Brand)Ruine womöglich eine Zerstörungsspirale im Viertel in Gang setze....

Auch das noch. Kurz nach Jahreswechsel brannte ein Stall im ehemaligen Streichelzoo Stuhmer Straße. Ziegen fanden schon damals gute Abnehmer, die Hasen längst gegessen, die Zebus schon 2016 umquartiert, sollten die Kinder jetzt in einem renovierten Stall ein neues „Projekt bekommen“. Spielen, Lernen, Malen? Auch das wird jetzt schwierig wie überhaupt und von uns immer prognostiziert diese Gegend, gelinde gesagt, gebeutelt wird. Gebeutelt von der Politik, die hier angeblich (SPD) seit über 10 Jahren einen Kampf gegen die Schere führt (von arm und reich, von gebildet und nicht gebildet, von Sprache und wenig Sprache). Ergebnisse bis jetzt: Leider keine, denn die Schere geht immer weiter auseinander (siehe 397. Armutsbericht) und die Prozente der SPD in Wahlen immer mehr nach unten. Zurecht.  Da fragen wir mal mit Herrn Böhm wer denn die Stadtteilzerstörungsspirale seit Jahren dreht, in dem man Stadtteile einfach hängen lässt?! Wer sind die Brandstifter? Die einen Stall zündeln, oder die einen Stadtteil brennen lassen?

Campus, lat. Feld, wie „Schlachtfeld“ und „vom Acker machen“

Der hochtrabend so genannte „Campus Ohlenhof“ : Paradebeispiel für verfehlte Bildungspolitik, mangelnde Fürsorgepflicht und nicht gehaltenen Versprechungen der Behörde, Beutelung von Kindern, Eltern und Pädagogen

Oh, Oh, Oberschule Ohlenhof

Eine Hängepartie seit 2011, die auf dem Rücken der vor Ort Lebenden und Arbeitenden ausgetragen wird. Für die damals in höchsten Tönen hinphantasierte Oberschule Ohlenhof ist bis heute kein Spatenstich (Null) getan. Das bleibt auch bis 2019 so. Die Kinder von damals, denen blühende Gebäude und Landschaften für den weiteren Schulbesuch versprochen wurden, die verlassen mittlerweile die Containerlandschaft, weil ihre Schulzeit zu ende ist! Neue Schule? Leider für euch nicht. Jetzt soll die Containerstadt, in der zu arbeiten für alle eine Zumutung ist, auch noch um zwei Züge erweitert werden. Also 4zügige Oberschule im Container. Aber: Wohin mit zwei neuen Klassen? Hinten, vorn, rechts ist kein Platz, aufstocken nicht erlaubt. So wird als nächstes links der Schulgarten der Grundschule wohl der Containerisierung Bremens geopfert. Was ist schon die von Kindern und engagierten Lehrkräften in 25 Jahren angelegte Naturerfahrung gegen wunderschöne, zeitlose Alukisten? Büro und Verwaltung sind sehr eingeschränkt. Und man benutzt drei verschiedene Turnhallen, auch die gammelnde der Grundschule. Außerdem wird für die Oberschule vor 2019 (wenn überhaupt?) nicht gebaut. D.h. eine Fertigstellung und Nutzung von Teilen ist niemals vor 2021 möglich, also nach 10 (zehn!) Jahren. Die jetzige Senatorin Bogedan weist die Verantwortung natürlich von sich, denn damals wusste sie noch nicht, dass sie mal von Bildung in Bremen Ahnung haben sollte. Aber vielleicht muss sie die Containerstadt sogar kaufen, denn haben Mietcontainer nicht nur 5 Jahre Laufzeit (so der Hausmeister)? 

Gammelnde Grundschule, wieder eine „große Herausforderung“

Ja, für die Dortigen. Die Grundschule am Halmerweg wird seit damals immer mal wieder sporadisch renoviert. In 6 Jahren hat man 3 Pavillons renoviert, teilweise billigst, erste Risse tun sich auf. Und der Rest gammelt vor sich hin! 3-4 Schulleitungskräfte tummeln sich auf 9qm! Das Lehrerzimmer, viel zu klein, völlig veraltet, keine Arbeitsplätze für Lehrkräfte, Sozialarbeit im 5qm-Raum, Toiletten vergammelt( und 2 für Frauen, eine für Männer, bei 40 KollegInnen) Die Aula muss renoviert werden. Turnhalle muss renoviert werden, entspricht nicht mehr den Sicherheitsvorschriften, u.a. mit offenen Geräteräumen. Efeu von außen sprengt die Mauern, der Schimmel tut das seinige von innen. Beim Betreten der Bibliothek Schimmelgeruch, lange Risse in drei Wänden, alles notdürftig übergetüncht. Dort sollen Kinder gerne lesen lernen?! Und da diese Gebäude unter Denkmalschutz stehen, geht es irgendwie nicht weiter. Keiner weiß, wann weiterrenoviert wird, denn das wird teuer. Da streicht schon mal der Hausmeister, weil er nett ist und Immo Bremen es nicht macht, ein paar Wände über, die seit 30 Jahren mindestens keine neue Farbe mehr gesehen haben. Der Keller unter dem Lehrerzimmer ist voll von Schimmel und Backsteine fallen schon aus den Mauern. Wird da auch bald abgestützt wie am Alten Postweg und...

Soll man die dort Lernenden und Lehrenden bedauern? Ja, das muss man, weil sie immer wieder vertröstet wurden und werden. Und sie trotz unhaltbarer Zustände noch nicht hingeworfen haben. Gründe gäbe es genug! Auch der letzte behördliche Mitwisser und Posaunist für eine „tolle Zukunft“ dort, Schulaufsichtsbeamter Genthe-Welzel hat sich vom Campusacker gemacht. Alle haben sich bisher aus ihrer Verantwortung, ja auch Fürsorgepflicht, davon gestohlen. Das ist das größte Übel auf diesem Acker. Zweites Übel, dass sie nicht zur Rechenschaft gezogen werden. Drittes, dass sie es noch nie gewagt haben sich zu entschuldigen, denn sie haben ja keine Schuld.

Wie geschrieben : Paradebeispiel und Baustellen

Für haltlose Politikversprechungen, für mangelnde Fürsorgepflicht, für „sich vom Acker machen“, für einen verlassenen Stadtteil, für Schönreden von Zuständen, in denen wir die Verantwortlichen mal für einen Monat arbeiten sehen möchten. Und für das Nichtzugeben von struktureller Unterfinanzierung und mangelnder Planung durch die Behörden. Und allen sind die Zustände seit Jahren bekannt!!

Von weiteren Baustellen im Westen wie der zu bauenden neuen Grundschule in der Überseestadt, den nicht rechtzeitig lieferbaren Containern für die Oslebshauser Grundschule, der Großrenovierung des alten Pestalozzigebäudes (mit oder ohne Turnhalle?) , der notwendigen Anbauten der Humannstraße auf den Sportplatz der neuen Oberschule Gröpelingen usw. wollen wir gar nicht mehr eingehen. Denn: Dafür reicht der Platz nicht aus!

Warnung

Wir möchten aber eine Warnung aussprechen: Im Jahr 2019 sind Bürgerschaftswahlen und eure Sympathiewerte werden nach Taten vergeben, nicht nach Versprechungen. Zumindest da sind wir optimistisch. Versprochen sind bremenweit auch noch weitere neue Schulstandorte, dies sind eine neue Grundschule am Standort Valckenburghstraße (Arbeitstitel »Helene-Kaisen-Schule«),Gartenstadt Werdersee, in der Überseestadt sowie eine neue Grundschuldependance auf dem Gebiet des Neuen Hulsberg-Viertels.

Für eine Führung auf dem Gelände des Campus Ohlenhof steht der Autor gern zur Verfügung  (Gummistiefel, Mundschutz, Helm, Ruineninteresse ist Pflicht.)