Bremer Recht macht Schule

Rechtsstaat, was ist das eigentlich, wie funktioniert das Ganze im ‚echten Leben‘ und welche Bedeutung hat das alles für mich persönlich und für unsere Demokratie? Diesen und vielen weiteren Fragen rund um Recht, Gesetz und Justiz geht seit gut sechs Monaten das neue Projekt „Bremer Recht mach Schule“ auf den Grund. Die Idee hinter dem vom Justizressort angestoßenen Kooperationsprojekt mit dem Bildungsressort ist einfach: Wer könnte Schüler:innen unseren Rechtsstaat besser näherbringen, als diejenigen, die täglich mit und in unserem Rechtssystem beschäftigt sind? Von (Staats)-Anwält:innen über Richter:innen bis hin zu Justizvollzugsbeamt:innen: Im Rahmen des Projekts „liefert“ das Justizressort die jeweiligen Fachleute direkt, „frei Haus“ in den Klassenraum.

In die Rolle einer Richterin

Dort wird dann möglichst lebensnah rund um den Rechtsstaat informiert: Um zu verstehen, wie eine Gerichtsverhandlung abläuft, schlüpfen die Schüler:innen einfach kurzerhand selbst in die Rolle von Richterinnen, Angeklagten oder Staatsanwältinnen, oder es werden Fragen diskutiert, die nah an der Lebenswirklichkeit der Schüler:innen sind – von der rechtlichen Dimension von Mobbing, über illegale Internet-Downloads bis hin zum „Abziehen“. Was und wie genau der „etwas andere Unterricht“ gestaltet wird soll, kann ganz individuell anhand verschiedener, veränderbarer Formate und Themen verabredet werden.

Wie ist der Alltag hinter Gittern?

Wie können wir jungen Menschen die Bedeutung unseres Rechtsstaates vermitteln? Auf jeden Fall nicht trocken und von vorn. Das war die Prämisse, unter der wir das Projekt ‚Bremer Recht macht Schule‘ gestartet wurde. Auch der Bremische Richterbund und die Hansesatische Anwaltskammer sind als Kooperationspartner dabei. Gut 40 Expert:innen aus deren Reihen engagieren sich mittlerweile ehrenamtlich in dem Projekt. Darüber hinaus sind viele weitere Fachleute aus anderen (Rechts-)Bereichen „abrufbar“: Wie ist der Alltag hinter Gittern und was heißt eigentlich Resozialisierung? Dazu stehen beispielsweise auf Wunsch auch Justizvollzugsbeamt:innen Rede und Antwort. Was heißt „auf Bewährung“ und was verbirgt sich hinter dem Begriff Straffälligenarbeit? Gern klären darüber Beschäftigte der Sozialen Dienste der Justiz im Klassenraum auf. Grenzen, was die Information über Funkition, Inhalt und Berufe des Rechtsstaates angeht, gibt es nicht.

Positive Rückmeldungen

Mittlerweile haben bereits rund 15 „Bremer Recht mach Schule“-Termine an Schulen in Bremen und Bremerhaven stattgefunden. Die nächsten sind bereits in der Pipeline – und es dürfen gern noch mehr werden. Die Rückmeldungen der Schüler:innen und Lehrer:innen sind bislang durchweg positiv. Justizsenatorin  Claudia Schilling hat sogar an zwei Terminen selbst in Expertinnen-Funkion als „gelernte Richterin“ teilgenommen: „Was mich wirklich begeistert hat, ist, wie viel echtes Interesse bei den Schülerinnen und Schülern zu spüren war.“

Nähere Infos über das Projekt und dessen verschiedene Formate sowie die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es auf der Seite:
www.justiz.bremen.de/service/bremer-recht-macht-schule-15386