Wir sehen einen massiven Widerspruch zwischen den Ansprüchen an bildende Pädagogik und den Beschlüssen, die von der Schulbehörde und der Bürgerschaft in Bezug auf Bildung zur Zeit getroffen werden. Wir möchten zum Denken anregen und Kritik entfalten an fortschreitend „ökonomisierter“ Bildung. Auch an der Sprache, die sie mit sich bringt wie Effizienz, Qualitätssteigerung und -entwicklung, Messbarkeit von Lernerfolgen durch Tests in allen Klassenstufen, Standards und Kompetenzen, Potenzialanalysen und neuen Qualitätsinstituten. Selbst Gutgläubige, die den Erfolg all dieser Versprechungen und damit verbundener Maßnahmen erhofft hatten, müssen nach gut 10 Jahren Erfahrungen mit diesen Werkzeugen erkennen: eine Verbesserung weder in Inhalten noch an den Bedingungen ist nicht eingetreten. Selbst Frau Bogedan gesteht ein, dass es nicht an den Schulen liegt, sondern an vielen belastenden Faktoren für Bremen (Interview Zeit,13/17). Wir treten dafür ein, diese sozialen Faktoren endlich ernst zu nehmen, mehr Personal und Gelder zur Verfügung zu stellen und die Kollegien an Auswertungen und Entscheidungen demokratisch zu partizipieren. Alles andere landet in teuren Sackgassen und schadet den Interessen aller an Schule arbeitenden Profis.
Dafür versuchen wir, Eure BLZ-Redaktion, auch in diesem Heft durch Argumente wieder Mitdenker*innen und -streiter*innen zu gewinnen.