Schulbildung für alle?
Auftaktveranstaltung vom Projekt „Gute Bildung für Geflüchtete“
Mit dem Projektauftakt im November 2016 wurde im DGB Haus Bremen eine erste Analyse der Lage vorgenommen. In Kooperation mit dem Flüchtlingsrat Bremen, wurde den Teilnehmer*innen eine Übersicht über die aktuelle Situation an den Schulen in Bremen und Bremerhaven gegeben. Die Veranstaltung verstärkte das Bild, dass sich bereits bei der Personalversammlung der Vorkurslehrkräfte am Tag zuvor eingestellt hatte. Die Liste der Schwierigkeiten ist endlos – Lehrende in den Vorklassen und Willkommensklassen haben nicht nur mit steigenden Gruppengrößen, fehlenden Unterrichtsmaterialien und Lehrkonzepten zu kämpfen - häufig sind die Klassen auch sehr heterogen, so dass Analphabet*innen zusammen mit Schüler*innen in Vorbereitung auf die erweiterte Berufsbildungsreife unterrichtet werden müssen. Hinzu kommt, dass vielfach keine ausreichende Unterstützung durch Sozialpädagog*innen vorgesehen ist.
Marc Millis vom Flüchtlingsrat Bremen stellte die gemeinsame Kampagne der Flüchtlingsräte der Länder und der GEW „Schule für alle“ vor. Er wies auf die Situation der Kinder und Jugendlichen in den Erstaufnahmezentren hin. Diese werden häufig nicht eingeschult, obwohl die Verweildauer in diesen Lagern häufig bis zu sechs Monate betragen kann. Derzeitig handelt es sich dabei um 1000 Kinder und Jugendlichen (Stand Frühjahr 2016), denen das Recht auf Bildung in Bremen verwehrt wird.