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GEW Bremerhaven

Guter Ganztag als Basis für mehr Gerechtigkeit

Grundschultage in Bremerhaven und viele praktische Ideen

„Let‘s work together“ - Multiprofessionalität und Ganztag: Unter diesem Titel fanden im Mai die Grundschultage in Bremerhaven statt. Gelebte Multiprofessionalität, eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe als signifikante Gelingensbedingung für einen funktionierenden Ganztag. 2026 kommt der Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz in der Grundschule, dass er dann auch funktioniert, wäre überaus wünschenswert.

Auch außerschulische Angebote

Dezernent Michael Frost spricht davon, dass Ganztag nicht bedeute, „den ganzen Tag in der Schule zu verbringen“. Das Einbeziehen des Sozialraums böte nicht nur die Möglichkeit, außerschulische Angebote zu nutzen, sondern diesem selber wieder mehr Bedeutung zu geben. Alessandro Novellino, Referent vom Hauptvorstand der GEW, betonte, wie wichtig es sei, langfristig zu planen und die Perspektive der Kinder in den Vordergrund zu stellen. In acht Workshops beschäftigten sich die Teilnehmenden, unter ihnen auch viele Schulleitungen, mit Themen des Ganztags. Da gab es ganz praktische Ideen für den Ganztags-Alltag und für die, die sich mit Teamarbeit oder Gelingensbedingungen beschäftigten. Wir hoffen, dass die Grundschultage für die Teilnehmenden auf Fragen, die Peer Jaschinski vom Stadtverbandsvorstand Bremerhaven im Eröffnungsvortrag stellte, einige Antworten lieferten: „Was heißt Multiprofessionalität, welche Professionen sind gemeint, und welche Qualifikationen verbergen sich dahinter? Wer hat diese Qualifikationen, und gibt es genug davon? Wie lang ist so ein Ganztag, und wo findet dieser statt?“

Eine unter vielen Baustellen

Klar wurde, dass Ganztag grundsätzlich gewollt ist. In einem Bundesland, in dem die soziale, finanzielle und bildungsbezogene Risikolage der unter 18-Jährigen den traurigen Spitzenwert bildet, ist ein qualitativ hochwertiger Ganztag eine wichtige Voraussetzung für mehr Bildungsgerechtigkeit. Gleichzeitig ist allen klar, dass die Umsetzung mit immensen Herausforderungen verbunden ist, personell, räumlich, finanziell und mittlerweile auch bezüglich des geringen zeitlichen Vorlaufs. Unsere Forderungen an Politik und Bildungsbehörden müssen diese Erkenntnisse deutlich widerspiegeln. Diese neue Baustelle darf nicht dazu führen, dass die bestehenden Baustellen vernachlässigt werden! Das wird auch uns, als Bildungsgewerkschaft, mächtig fordern. Tun wir gemeinsam das Richtige.