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GEW Bremerhaven

GEW: Lehrkräfte in Tretmühle

Bremerhaven: Die Personalversammlung der Lehrkräfte der Sekundarschulen zeigte deutlich: Das Personal ist frustriert und befindet sich aufgrund der Rahmenbedingungen in einer Tretmühle zwischen hoher Arbeitsbelastung und Frustration über die eigene eingeschränkte pädagogische Wirksamkeit.

Mehr als 200 Beschäftigte haben Ende November an einer Personalversammlung der Lehrkräfte der Sekundarschulen in Bremerhaven teilgenommen. Die Anwesenden bekräftigten, dass sie ihren Beruf grundsätzlich gerne ausüben, aber oft an ihre Grenzen kommen: Sie zeigten sich sehr frustriert über die Rahmenbedingungen, insbesondere auch darüber, dass viele Schüler*innen nicht mehr adäquat beschult werden können.

„Eine große Anzahl an Schüler*innen bekommen nicht mehr das, was sie benötigen“

sagte eine Lehrerin einer Oberschule. Insbesondere bei Schüler*innen mit besonderen Förderbedarfen würden oft die Ressourcen nicht mehr ankommen, aber auch andere Schüler*innen leiden darunter, dass die Realität in den Schulen nicht mit den gestellten Anforderungen vereinbar sei. Wenn in Zeiten des Fachkräftemangels die Anforderungen an Abschlussprüfungen erhöht werden, ist dies besonders bizarr.

„Die Schüler*innen sind für diese Misere nicht verantwortlich, müssen diese aber jetzt auch noch durch gesteigerte Prüfungsanforderungen, insbesondere auch beim Abitur, ausbaden,“

sagt die Landessprecherin der GEW, Elke Suhr.

Die Beschäftigten äußerten zudem ihre Angst, nicht gesund zu bleiben. „Zwischen dem Anspruch an die eigene pädagogische Wirksamkeit, dem sie oft nicht mehr gerecht werden können und der Angst, bei der hohen Arbeitsbelastung nicht gesund zu bleiben, ist der Arbeitgeber gefordert, das vorhandene Personal als wichtige Ressource zu pflegen und zu binden.“ so Suhr.

„Die Rücknahme der Erhöhung der Unterrichtsstunden von 1997 ist längst überfällig, insbesondere um den Abwanderungstendenzen in andere Bundesländer vorzubeugen.“

Ein entsprechender Antrag wurde auf der Personalversammlung einstimmig verabschiedet.