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Gewerkschaftstag

Führungsgremium wird weiblicher

Bremischer Gewerkschaftstag wählt, diskutiert und gibt der Landeszeitung einen neuen Namen

die neuen Sprecherinnen Barbara Schüll, Elke Suhr und Carmen Rehkopf
Barbara Schüll, Elke Suhr und Carmen Rehkopf | Foto: Susanne Carstensen

Der Bremische Gewerkschaftstag ist das höchste Beschlussgremium der GEW Bremen. Die knapp 90 Delegierten aus allen Bildungsbereichen sind im Frühjahr in einer Urwahl der gut 5.000 Mitglieder gewählt worden. Etwa 70 Delegierte und mehrere Gäste waren im Bürgerzentrum Neue Vahr am 22. und 23. November anwesend. Obgleich in Bremen zu dem Zeitpunkt noch die Warnstufe null galt, fand der Gewerkschaftstag unter 3G plus Masken, Abstand und Schnelltests statt. Leider konnten aufgrund der Pandemie nicht, wie in der Vergangenheit üblich, alle Nachrücker*innen eingeladen werden.

Carmen, Barbara und Elke

Bei den Wahlen wurden die beiden Landessprecherinnen Barbara Schüll und Elke Suhr mit großer Mehrheit im Amt bestätigt. Den geschäftsführenden Landesvorstand komplettiert die Bremerhavener Berufsschullehrerin Carmen Rehkopf, die als neue Schatzmeisterin gewählt wurde. Erstmalig besteht der gewählte Geschäftsführende Landesvorstand ausschließlich aus Frauen. Der bisherige dritte Landessprecher Jan Ströh stand aus privaten Gründen nicht mehr zur Verfügung; der ehemalige Landesschatzmeister Nick Strauss ist seit Juni Bundesschatzmeister der GEW. Vor seinem Abschied erläuterte Nick in seiner einzigartigen Art den Haushaltsabschluss und die weitere Haushaltsplanung. Als eindringlicher Appell ist dabei die Aussage zu werten, dass es notwendig ist, eine gute Organisationsentwicklung zu betreiben, um neue Mitglieder zu werben und existierende Mitglieder zu halten.

Arbeitsbedingungen und Arbeitszeit im Fokus

Neben den Wahlen gab es unter anderem lebhafte Diskussionen zum Thema Bildungspolitik. Diese zeigten zum Beispiel wie wichtig es ist, die schulpolitischen Positionen der GEW zu aktualisieren und dabei die gesellschaftlich-politischen Entwicklungen der vergangenen 20 Jahre mit einzubeziehen. Um die Kinder und Jugendlichen auf die Herausforderungen in einer sich verändernden Welt vorzubereiten, braucht es gute Bildungsangebote. Diese müssen finanziert und von qualifiziertem Personal durchgeführt werden. Ein Thema, das dabei eine Rolle spielen muss, sind die Arbeitsbedingungen und damit verbunden die Arbeitszeit. Das ist ein Thema, zu dem sich ein Arbeitskreis des Landesvorstandes seit einem halben Jahr regelmäßig und professionsübergreifend trifft. Auch vor dem Hintergrund des beschlossenen Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung für Grundschüler*innen wurde angeregt diskutiert.

Neuer Arbeitskreis

So forderte das höchste Beschlussgremium der GEW Bremen unter anderem eine ausreichende Finanzierung, gute Konzepte für einen qualitativ hochwertigen Ganztag. Angesichts des Fachkräftemangels benötigt es zudem eine frühzeitige Personalgewinnung und -entwicklung. Die Bedenken, dass bei unzureichender Planung und Ausstattung der Ganztagsbetreuung ein qualitativ schlechtes Angebot entsteht, das letztendlich zu Lasten der Arbeitsbedingungen als auch der Schüler*innen gehen wird, wurde mehrfach geäußert. Wir brauchen mehr Zeit für menschliche Bindungen mit den Kindern. Mehr Zeit für Kooperation unter den verschiedenen Akteur*innen und eine deutliche Entlastung der Kolleg*innen. Diese sind Voraussetzung für eine gelingende Bildung angesichts ständig gewachsener Aufgaben und Problemlagen. Passend zu diesem Thema wurde dann die Gründung eines Arbeitskreises Gesundheit und Arbeitsschutz beschlossen.

Neuer Zeitschriftenname

letztendlich wurde auf dem GT im dritten Anlauf der Name der Landeszeitung in bildungsmagaz!n umbenannt. Die drei Buchstaben BLZ, für viele noch als Kürzel ‚Bremer-Lehrer-Zeitung' im Ohr, spiegeln nicht die heutige Realität in unseren Bildungseinrichtungen wider.