Erweiterter Vorstand Bremerhaven blickt kämpferisch voraus

Eine – zugegebenermaßen - etwas überspitzte These aus den Beratungen des Erweiterten Vorstandes der GEW Bremerhaven. Am letzten Augustwochenende trafen sich zu ihrer vierteljährlichen Sitzung 20 Kolleg*innen, um genau diesen Anspruch an die Landes- und Kommunalpolitik zu formulieren. Keine Sorge, wir treten nicht selber an und erobern keine Parlamentssessel. Wir zielen auf die Inhalte: Wählbar sind somit nur Programme, welche die Realität und damit die Arbeitslast der Kolleg*innen sowie das sozial selektiv eingesetzte Recht auf Bildung anerkennen. „Der Horror“, und das ist die Aufforderung an uns selber als Gewerkschaft, „muss wieder in die Köpfe gebracht werden“, als Neuauflage unserer Aktivitäten vor Corona, Teil zwei also, nur noch krasser! Denn, daran besteht kein Zweifel, wir sprechen nicht von kleinen Korrekturen, sondern von einem System, das in seiner Gesamtheit versagt hat.

Gesellschaftsveränderung nötig

Mindestens drei Komponenten spielen bei diesem Vorgehen eine entscheidende Rolle:

1. Bedeutend ist immer das allen Aktivitäten zu Grunde gelegte Verständnis von Bildung. Aktuell ist die gesamte Systematik auf Verwertbarkeit ausgerichtet. Wir wollen Erkenntnis und Gesellschaftsveränderung.

2. Wir benötigen eine Utopie. Unser Arbeitstitel lautet: „Lebenswerte Schule in einer lebenswerten Gesellschaft“. Erste Überlegungen dazu kann man in unserer Broschüre zum 70-jährigen Jubiläum unseres Stadtverbandes nachlesen.

3. Wir müssen die Widerständigkeit in unserem eigenen Stadtverband erhöhen. Darauf wirken wir u.a. in unseren schulstufenbezogenen Arbeitsgruppen hin.

Einmischung nötig

Eine Frage, die uns umtrieb, bestand darin zu erörtern, wann größere Teile der Bevölkerung – und auch ein namhafter Prozentsatz unserer Kolleg*innen – endlich schnallen, dass eine humane Bildungspolitik nicht auf der Güte von Regierungen und Parlamenten beruht. Der Trick lautet: Man muss sich selber in die Auseinandersetzung einmischen! Gute Ideen sind im Planungsstadium. Wir bleiben dran – Fortsetzung folgt, auch per Berichterstattung in diesem Magazin.