Geringe Bezahlung, hohe Unterrichtsverpflichtungen und fehlende soziale Sicherheit sind Alltag für viele chinesische Lehrkräfte. Auch existieren enorme Unterschiede zwischen den großen Metropolen, kleineren Städte und dem Land. Auf die Unterstützung des allchinesischen Gewerkschaftsbunds (ACGB) zur Verbesserung ihrer sozialen Lage und zur Durchsetzung ihrer Arbeitnehmerrechte können sie kaum zählen. Denn der ACGB ist keine unabhängige, demokratisch gewählte Interessenvertretung der Beschäftigten, sondern fungiert als "Transmissionsriemen" und Kontrollorgan der herrschenden Kommunistischen Partei. Freie Gewerkschaften sind in China verboten. Umso bemerkenswerter sind die zahlreichen Protestaktionen und Arbeitskämpfe, mit denen chinesische Lehrkräfte im ganzen Land immer wieder auf ihre unzumutbaren Arbeitsbedingungen aufmerksam machen. Es ist der Verdienst des China Labour Bulletin in Hongkong, einer gemeinnützige Organisation, die sich der Unterstützung und Förderung der Arbeiterbewegung in China widmet, dass die vielfältigen Proteste und Streiks chinesischer Lehrkräften in den letzten Jahren erfasst und öffentlich bekannt gemacht wurden.
Die GEW tritt weltweit für Menschen- und Gewerkschaftsrechte ein. Als Mitglied der Bildungsinternationale, dem Dachverband von über 400 Lehrer- und Bildungsgewerkschaften, schaffen wir international Öffentlichkeit und machen politisch Druck, wenn Arbeitnehmerrechte verletzt werden.
Durch die Veröffentlichung dieser Broschüre bekundet die GEW ihre Solidarität mit dem Kampf chinesischer Lehrkräfte für gute Arbeits- und Unterrichtsbedingungen. Es bleibt zu hoffen, dass es ihnen eines Tages gelingen wird, sich ich in einer freien Gewerkschaft zu organisieren, die unabhängig von staatlicher Gängelung die Interessen der Lehrerinnen und Lehrer an chinesischen Schulen vertritt.
Internationales
China Labour Bulletin - Überarbeitet und unterbezahlt
Rund dreizehn Millionen Lehrerinnen und Lehrern unterrichten an Schulen in China. Doch wenig über ihre Arbeitsbedingungen und gewerkschaftlichen Kämpfe dringt an die Öffentlichkeit.
Die vollständige Broschüre befindet sich nebenstehend als Download.