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Veranstaltung zu Ehren der Verteidiger der Bremer Räterepublik

Sonntag, 6. Februar 2022 |11 Uhr, Waller Friedhof Gedenkgang vom Haupteingang zum Rätedenkmal auf dem Waller Friedhof.

Veranstaltung zu Ehren der Verteidiger der Bremer Räterepublik

Zum Vermächtnis der Bremer Sozialistischen Republik sprechen:

Musikalisch unterstützt vom Buchtstraßenchor und dem Roten Krokodil.

Moderiert von Gerd-Rolf Rosenberger.

Im Anschluss wird es einen Vortrag von Lena Salomon (MLPD) geben.

Es laden ein: Veranstalter Vorbereitungskreis Veranstaltung zu Ehren der Bremer Räterepublik: Bildungsgemeinschaft SALZ; Bremer Friedensforum; Bremer Antikapitalistische Linke (BAL); Buchtstraßenchor, Das Rote Krokodil, Deutsche Kommunistische Partei (DKP) Bezirk Bremen; DGB Bremen-Elbe-Weser; DIE LINKE. Landesverband Bremen; GEW Bremen; IG Bau Region Weser-Ems; IG BCE Bezirk Oldenburg; IG Metall Bremen; Initiative Bremer Montagsdemonstration; Initiative Nordbremer Bürger gegen den Krieg; Marxistische Abendschule (MASCH) Bremen; Marxistisch-Leninistische Partei Deutschland (MLPD) Bremen; NGG Region Bremen-Weser-Elbe; Jugendverband REBELL Bremen; Rote Hilfe e.V. Ortsgruppe Bremen; SAV Bremen, ver.di Bezirk Bremen-Nordniedersachsen; Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) Bremen.

Termin
Veranstaltungsort
Friedhof Bremen Walle
Im Freien Meer 32
28219 Bremen
 Routenplaner

Am 04. Februar 2019 wurde die Bremer Räterepublik durch Konterrevolutionäre der Division Gerstenberg zusammen mit dem Freikorps Caspari im Auftrage der Berliner Regierung niedergeschlagen. Die Herrschaft des Arbeiter- und Soldatenrates in der Revolution von 1918/19 und die Existenz der „Sozialistischen Republik Bremen" vom 10. Januar bis zum 04. Februar 1919 gehören zur demokratischen Tradition unserer Stadt.

Der Kieler  Matrosenaufstand, der die deutsche Revolution im November 1918 einleitete, bildete auch in Bremen den Auslöser für den Sturz der alten Ordnung. Am 6. November gab der Unabhängige Sozialdemokrat Adam Frasunkiewiecz vom Balkon des Rathauses bekannt, dass ein Arbeiter- und Soldatenrat gebildet wird. Doch anders als in Bremen, wo die Linke die Mehrheit in der Arbeiterbewegung hatte,kam die Revolution in Berlin und im Reich bald ins Stocken. Die Führung der Mehrheitssozialdemokratie unter Ebert, Scheidemann und Noske und die Spitzen der Gewerkschaften wollten eine Entwicklung wie nach der russischen Oktoberrevolution verhindern und orientierten auf die Errichtung einer bürgerlich-demokratischen, parlamentarischen Republik. Sie setzten statt der Errichtung einer Räteherrschaft der Arbeiterschaft die Wahlen zu einer Nationalversammlung durch, ließen die alten Gewalten in Wirtschaft, Staatsapparat, Justiz und Armee ihre Macht und bekämpften eine weitere Umwälzung auch mit Waffengewalt, indem sie mit Freikorps unter kaiserlichen Offizieren gegen USPD und Spartakus vorgingen. Den von Noske geführten konterrevolutionären Truppen fielen im Januar 1919 Hunderte von Sozialisten zum Opfer, unter ihnen auch Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Um diese Entwicklung in Bremen zu verhindern und die angestrebte sozialistische Demokratie zu erreichen, proklamierte der Aktionsausschuss nach einer großen Demonstration der Bremer Arbeiter und Arbeiterinnen am 10. Januar 1919 die „Sozialistische Republik Bremen" und ein Rat von Volksbeauftragten aus USPD- und KPD-Mitgliedern (u.a. Dannat, Henke, Knief) übernahm die Verwaltung der Stadt. Die Räteregierung nahm eine Reihe sozialer Reformen in Angriff (siehe Rückseite). Die Banken weigerten sich, der neuen Regierung Geld für Löhne und Gehälter auszuzahlen. Vor allem aber hatte die Ebert-Regierung in Berlin - auch auf Bitten der Abgesandten der Bremer Kaufmannschaft - beschlossen, in Bremen wieder „Ruhe und Ordnung" herzustellen. Am 25. Januar befahl Noske der Freiwilligen-Division Gerstenberg, der sich ein aus bremischen Bürgersöhnen gebildeten Freikorps unter Oberst Caspari anschloss, den Angriff auf Bremen. Der begann am 04. Februar mit über 3000 Soldaten, Kanonen und Panzerautos. Nach heftiger Gegenwehr mussten die Arbeiter den Kampf einstellen, 29 Verteidiger der Räterepublik waren gefallen. So endete auch in Bremen der Versuch, Demokratie und Sozialismus durchzusetzen.

Wir gedenken der gefallenen Verteidiger der Bremer Räterepublik und wir fragen nach der Aktualität ihrer Ideen für uns heute.

Denn wir sehen,

  • dass heute wie damals der Kapitalismus von seinem Wesen her nicht in der Lage ist, eine gerechte Wirtschaft und Gesellschaft zu gestalten
  • dass heute wie damals Rüstungsausgaben sowie die Profite der Rüstungsindustrie steigen
  • dass heute wie damals die Militarisierung immer stärker in die Gesellschaft hineinwirkt
  • dass heute wie damals die Überwachung und Staatsgewalt ausgebaut wird und gleichzeitig Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in gefährlicher Weise anwachsen
  • dass heute wie damals soziale Rechte und Sicherungssysteme abgebaut werden
  • dass die Arbeitskraft der Menschen trotz Mindestlöhnen immer stärker ausgebeutet wird und ihre Existenz zunehmend gefährdet ist.

Unsere Lehren daraus sind

  • uns mit den Forderungen der Rätebewegung und -gedenken auseinanderzusetzen
  • Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus! Wehret den Anfängen!
  • statt Einschränkung der demokratischen Rechte treten wir ein  für ihre radikale
  • Ausweitung bis hin zum allgemeinen Streikrecht und den Ausbau der sozialen
  • Absicherung für alle Menschen
  • die Forderung nach Milliarden für Menschen statt für Banken und Rüstungskonzerne
  • die Forderung nach deutlicher Arbeitszeitreduzierung
  • (z.B. der 30-Stundenwoche) bei vollem Lohn- und Personalausgleich!-
Kontakt
Andreas Rabenstein
Stadtverbandsvorstandssprecher Bremen
Adresse Bahnhofsplatz 22-28
28195 Bremen
Telefon:  0421-33764-0