Nacht und Nebel
F 1955, Regie: Alain Resnais, Musik: Hans Eisler; Text: Paul Celan,32 Min.Di. 29.10. / 20:00 mit Einführung von Monika Eichmann, Lehrerin und Aktivistin in der Erinnerungsarbeit
Die Parole „Nacht und Nebel“ verhieß all jenen Häftlingen in den Konzentrationslagern der Nazis den Tod binnen drei Monaten, die als Systemgegner galten. Sie verwies auf einen Ausspruch Hitlers, wonach jeder, der sich ihm in den Weg stelle, ohne Spur in Nacht und Nebel untergehen werde. Als Mahnmal gegen das Vergessen entstand 1955, zehn Jahre nach Befreiung der letzten Konzentrationslager, Alain Resnais‘ gleichnamiger Film. Er nimmt seinen Ausgang in den grün überwucherten Ruinen von Auschwitz und zeigt dann in einem Rückblick das Geschehen in den Todeslagern mit ihrer gnadenlosen Präzision der sogenannten „Endlösung“. Dabei verbinden sich Resnais‘ Bilder mit der Musik Hanns Eislers und der künstlerischen Ausdruckskraft der Schriftsteller Jean Cayrol und Paul Celan (für die deutsche Bearbeitung), die beide den Holocaust überlebten, zu einem Dokument von erbarmungsloser Eindringlichkeit. Diese Qualität und sein Stellenwert als Warnung vor kollektiver Entmenschlichung im Zuge ideologischer Verblendung und politischer Diktatur verleihen dem Film eine zeitlose Aktualität.
Der Film wird in einer Kooperation des VVN-Bund der Antifaschisten Bremen und den Schulkinowochen Bremen gezeigt. Der Eintritt ist frei.
Monika Eichmann: 1961 geboren, seit 1999 Lehrerin Sek II an der Oberschule an der Egge in Blumenthal. Seit acht Jahren auch Personalrätin (PR-Schulen). Seit den 1990ern Guide am Denkort Bunker Valentin. Mitglied beim VVN seit langen Jahren. Oft in der Betreuung von Zeitzeugen (u.a. engl., franz.-sprachig).
Resnais' Dokumentarfilm ist eines der wichtigsten filmischen Werke über die deutschen Konzentrationslager. Mit größter stilistischer Zurückhaltung (und einer äußerst sensiblen deutschen Fassung durch Paul Celan) wird eine Darstellung des Grauens erarbeitet, in der die zeitgenössische Wirklichkeit von Auschwitz/Birkenau mit den Dokumenten der Alliierten (Wochenschau-Bilder) konterkariert wird. Ein Film aus der Erinnerung des Nichtschilderbaren heraus: Er antizipiert die Unmöglichkeit, den Holocaust zu dramatisieren und desavouiert alle wohlfeilen Versuche, die Geschichte dieser Monstrosität "zu erzählen". (www.filmdienst.de)
Die halbstündige Dokumentation „Nacht und Nebel“ des französischen Nouvelle Vague-Regisseurs Alain Resnais gilt als eine der gelungensten KZ-Dokumentationen überhaupt. Sie veranschaulicht anhand von Archiv-, Foto- und –Filmmaterial die Entstehung der Konzentrationslager, den Lageralltag, die gezielte Vernichtung der Lagerinsassen, ihre Überlebensstrategien und schließlich die Befreiung durch die Alliierten. Resnais’ künstlerisch gestaltete Dokumentation kontrastiert historische Aufnahmen mit Bildern der Lager Mitte der 50iger Jahre, die verfallen und von Gras überwuchert sind. Die Musik ist von Hanns Eisler, der Kommentartext stammt von dem Dichter Jean Cayrol, der selbst ein KZ-Überlebender ist. (Lernwerkstatt Film und Geschichte, www.filmundgeschichte.com)
Podcast zum Film: www.wdr.de
Dossier zum Film von der bpb: www.bpb.de