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Jelängerjelieber - Arbeiten in der Wissenschaft

Fotografien von Frank Krems

Ausstellungseröffnung und Buchvorstellung am Donnerstag, 24. April, 19 Uhr in der Galerie im Foyer der Arbeitnehmerkammer Bremen
Das beigefügte Foto ist zum Abdruck kostenlos. Es zeigt Dr. habil. Andreas Gehrlach, Wissenschaftlicher Programmdirektor am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften (Wien). Er arbeitet seit fast 25 Jahre auf befristeten Anstellungen, Stipendien und Vertretungen.

Die Fotoserie von Frank Krems porträtiert 25 Beschäftigte aus der Wissenschaft, von Promovierenden und Postdoktorand*innen bis hin zu Menschen, die der Forschung und Lehre den Rücken gekehrt haben. Sie sind im deutschsprachigen Raum tätig und teilen eine Gemeinsamkeit: 
Erfahrungen mit langjährigen befristeten Arbeitsverträgen an Hochschulen. 
Sehr deutlich zeigt sich, wie schwer das aktuelle Wissenschaftssystem mit Kriterien der guten Arbeit zu verbinden ist. Zur Ausstellungseröffnung sind neben dem Fotografen Frank Krems auch Dr. Micòl Feuchter und Doktorand Leon Grausam von der Universität Bremen zu Gast, deren Porträts Teil der Aussstellung sind.  

„Das Ziel ist es, dem Problem ein Gesicht zu geben, um so ein größeres gesellschaftliches Verständnis zu erreichen“, 

sagt der Fotograf Frank Krems.
Zu dem Foto-Projekt gehören neben der Ausstellung auch eine umfangreiche Publikation mit persönliche Interviews. Sie zeichnen ein facettenreiches Bild beruflicher wie privater Herausforderungen und rücken die Strukturen der Befristungspraxis – mit deren Folgen – in den Blick. Zahlen sowie Grafiken und verschiedene Lösungsvorschläge vervollständigen die Darstellung.  

Wissenschaftliche und künstlerische Mitarbeiter*innen an Hochschulen machen drei Viertel des hauptberuflichen wissenschaftlichen Personals an Hochschulen aus. Gemeinsam mit Professor*innen übernehmen sie zentrale Aufgaben in Lehre, Forschung, Entwicklung und Transfer und spielen damit eine zentrale Rolle in der Wissenschaft. Allerdings sind über 80 Prozent der wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiter*innen an den Hochschulen heute befristet beschäftigt. 

Maßgeblich für die befristeten Beschäftigungsbedingungen in der Wissenschaft ist das Wissenschaftszeitvertragsgesetz. Es führt dazu, dass die Beschäftigung in der Wissenschaft oft durch viele aufeinanderfolgende, befristete Arbeitsverträge mit teilweise kurzen Laufzeiten gekennzeichnet ist. 
Dieses Problem ist bundesweit seit Langem bekannt und wurde in den vergangenen Jahren immer wieder kritisiert. Dennoch steht die geplante und dringend notwendige Reform des Gesetzes weiterhin aus. Dabei sind gute Beschäftigungsbedingungen ein zentrales Fundament für Berufszufriedenheit und die Lebensgestaltung und damit ein berechtigtes Interesse aller Beschäftigten. Sie sind existenziell, um den Erfolg in Forschung und Lehre und die Qualität des Wissenschaftssystems nachhaltig zu sichern. Die Grundlage dafür sind planbare und transparente Karrierewege. 
Deshalb fordert die Arbeitnehmerkammer eine Trendwende – hin zu mehr unbefristeten Arbeitsverhältnissen, vor allem nach Abschluss der Promotion.  

Zur Ausstellung gibt die Arbeitnehmerkammer den Bildband „Jelängerjelieber – Arbeiten in der Wissenschaft“ heraus, gestaltet von der für ihr Buchdesign preisgekrönten Bremer Agentur oblik identity design. Die Publikation hat 176 Seiten und erscheint im Format 20 x 25 cm. Entstanden ist ein Fotobuch mit 64 Fotografien mit persönlichen Porträts und 
gleichzeitig ein raffiniertes Sachbuch, das in 25 Interviews von den Auswirkungen des Wissenschaftssystems auf die betroffenen Menschen erzählt. Es ist zum Preis von 29 Euro über die Geschäftsstellen der Arbeitnehmerkammer oder per Post (zzgl. Versandkosten) erhältlich. 
Kontakt: info [at] arbeitnehmerkammer [dot] de   

Frank Krems machte an der Folkwang-Schule Essen seinen Abschluss als Diplom-Kommunikationsdesigner. Seit 1988 ist er als freischaffender Fotograf tätig. Krems lebt und arbeitet in Hamburg und Krobnitz in der Oberlausitz. Er ist Mitglied des Vorstands von Freelens e.V. 


Die Ausstellung ist zu sehen bis zum 29. August 2025.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Webseite 
www.arbeitnehmerkammer.de/veranstaltungen 

Beginn
Ende
Veranstaltungsort
Kultursaal Arbeitnehmerkammer
Bürgerstraße 1
28195 Bremen
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