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Krieg

Voll überlastetes Schulsystem nimmt trotz allem ukrainische Kinder und Jugendlicher auf

Der Stadtverbandsvorstand der GEW Bremen begrüßt den unbürokratischen Weg der Senatorin für Kinder und Bildung bei der schulischen Aufnahme von ukrainischen Schüler:innen.

Foto: Pixabay/CCO

Gerade geflüchtete Kinder und Jugendliche brauchen Schutzräume und Routinen, wie Schule oder Kita sie bieten können, um mit Traumata, wie sie der Krieg verursacht, umzugehen. Im Gegensatz zur Forderung der Honorarkonsulin jetzt ukrainische Abschlüsse zu ermöglichen, sollten sich alle Angebote an den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen orientieren. Dafür braucht es die enge Zusammenarbeit der Ressorts im Austausch mit den Beschäftigtenvertretungen, um nicht die Beschulung - also das Sprache lernen und die Wissensvermittlung - als den entscheidenden Weg zu sehen.

Gerade kreative und sportlich erlebnisbetonte Angebote zum Ankommen in einem fremden Land bieten Möglichkeiten sich selbstwirksam zu erleben und Resilienz zu erwerben.

Fehlendes Personal prägen schon jetzt das System der frühkindlichen und schulischen Bildung in Bremen. Der Flüchtlingsstrom aus der Ukraine fordert die Beschäftigten und das schon überbelastete Schulsystem erneut heraus. Die befristete Einstellung von ukrainischen Lehrkräften kann den entstehenden Bedarf nicht decken. Steigende Schüler:innenzahlen in den Vorkursen machen qualitativ gute und befriedigende Arbeit kaum noch möglich. Deshalb fordern wir, die Vorkurse nicht zu vergrößern. Fachkräfte, wie Traumapädagog:innen, Psycholog:innen, zusätzliche Erzieher:innen und Lehrkräfte müssen eingestellt werden, damit professionell und sinnvoll mit Kindern und Jugendlichen aus den Kriegsgebieten gearbeitet werden kann.

Sporthallen werden gerade verstärkt zur Unterbringung Geflüchteter umgewidmet. Gerade jetzt und insbesondere nach der Corona Zeit heilt Bewegung, soziales Lernen und somit der Sportunterricht für alle Schüler:innen Stagnation und Depression. Deshalb muss die Umwidmung von wichtigen Turnhallen soweit wie möglich vermieden werden.

Zusatzbelastungen und ein „weiter so“ ohne Ausgleich bewirken letztlich die Unattraktivität von pädagogischen Berufen.

Der Stadtverband der GEW fordert, die zusätzlichen Belastungen für die pädagogischen Fachkräfte in den Kitas und Schulen dürfen nicht zu noch höherem Druck auf die Beschäftigten führen.  Stressbedingte Krankenstände, Überforderung und Flucht in Teilzeit zeigen schon jetzt wie dies nur zu erhöhten und weiterem Fachkräftemangel führt.

Für Nachfragen steht zur Verfügung: Corinna Gemzmer | Stadtverbandsvorstandssprecherin der GEW Bremen

 

Kontakt
Corinna Genzmer
Stadtverbandsvorstandssprecherin Bremen
Adresse Bahnhofsplatz 22-28
28195 Bremen
Telefon:  0421-33764-0