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Grundschule

Vera-Test: 463 Grundschullehrkräfte schreiben an die Senatorin: „Schluss mit der Testeritis!“

In dieser Woche, am Dienstag 10.5.2011, beginnen in den Bremer Schulen wieder die VERA-Tests für die 3. Klassen in Deutsch und Mathematik. An den Grundschulen werden diese Arbeiten schon seit 10 Jahren geschrieben, In Bremen hatte Bildungssenator Willi Lemke nach der PISA-Veröffentlichung die Teilnahme am Vera-Test für alle Grundschulen angeordnet.

463 GrundschullehrerInnen haben jetzt einen offenen Brief an Senatorin Jürgens-Pieper geschrieben, in dem sie fordern:

• "Beenden Sie den nutzlosen Versuch, durch jährliche VERA-Tests die Unterrichtsqualität zu heben – Sie schaden ihr damit nur!

• Entlasten Sie die Lehrkräfte, damit ihnen mehr Zeit für die Vorbereitung eines guten Unterrichts bleibt!

• Sorgen Sie dafür, dass die Grundschulen zur Verbesserung der Förderung die Stellen wieder erhalten, die ihnen in den letzten drei Jahren gestrichen worden sind!“

An mehreren Schulen wurde der offene Brief zugleich von den Gesamtkonferenzen verabschiedet und über die Schulaufsicht an die Senatorin geschickt. Anlass zu dem Brief war die von der Senatorin über die Presse angekündigte „Offensive Bildungsstandards“, die sich nach Ansicht der Lehrkräfte lediglich als kurzfristiges Üben für die nächsten Tests entpuppte. Daher heißt es in dem Brief:

„Wir wenden uns nicht grundsätzlich gegen die Evaluation von Schülerleistungen. Es ist durchaus sinnvoll, in einem gewissen zeitlichen Abstand in großflächigen Untersuchungen einen Überblick über die erworbenen Kompetenzen zu gewinnen und daraus Schlussfolgerungen zu ziehen: Zum Beispiel darüber, wo mehr in die Förderung investiert werden muss. Kurzfristige, hektische ‚Nachbesserungsaktionen’ lehnen wir jedoch ab. Wir können nicht erkennen, dass aus den bisherigen Tests angemessene und sinnvolle Konsequenzen in Abstimmung mit den Lehrkräften gezogen worden wären.“

Die GEW erwartet, dass aus diesem Brief in der Bildungsbehörde entsprechende Schlussfolgerungen gezogen werden und auf die Initiatoren des Briefs zugegangen wird.