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Tarifergebnis

GEW zeigt sich zufrieden mit dem Tarifergebnis –

Laufzeit ist lang, aber steht in einem guten Verhältnis zum Mehr für viele Beschäftigte, gerade in Schulen.

„Es waren harte Verhandlungen, deren Scheitern zwischenzeitlich wahrscheinlicher war als eine Einigung. Wir waren schon in den Vorbereitungen weiterer Aktionen, als die Arbeitgeberseite doch noch einlenkte. Das Ergebnis ist als Gesamtpaket ein gut vertretbares, wenn auch noch einige Details in den Redaktionsverhandlungen geklärt werden müssen“, bewertet Christian Gloede, der als Landesvorstandssprecher der GEW Bremen und als Mitglied der Bundestarifkommission vor Ort in Potsdam war, den Abschluss der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst der Länder.

Bremen – Neben den allgemeinen Lohnsteigerungen, die gestreckt auf 33 Monate (3,2% zum 1.1.19, 3,2% zum 1.1.20 und 1,4% zum 1.1.21) ca. 8% betragen, erhalten beispielsweise angestellte Lehrkräfte, die bisher eine Zulage von 30€ erhielten, rückwirkend zum 1.1.19 nunmehr 105€. „Dies ist ein weiterer und wichtiger Schritt zur von uns geforderten „Paralleltabelle“, über die aber, und dies wurde auch vereinbart, bis zur nächsten Tarifrunde verbindlich verhandelt wird“, so Gloede weiter.

Auch für die Beschäftigten des Sozial- und Erziehungsdienstes (SuE) der Länder (z.B. pädagogische Mitarbeiter, Schulsozialarbeiter) sei ein Durchbruch gelungen. Statt Zulagen für einige werden nun die Tabellenwerte der überwiegend deutlich besseren kommunalen Tabelle zum 1.1.20 für die Landesbeschäftigten im SuE-Bereich eingeführt! „Dies wird in hohem Maße zu mehr Gerechtigkeit in der Bezahlung, der Anerkennung und der Attraktivität des schulischen Arbeitsplatzes für sozialpädagogische und Inklusionsfachkräfte führen“, zeigte sich Gloede zuversichtlich.

Hier seien allerdings z.T. noch einigende Tarifgespräche vor Ort mit Freien Trägern notwendig. „Wir haben aber die Grundlage für eine gerechtere Bezahlung gelegt. Nun müssen Träger und Politik in Bremen entscheiden, wie Ernst es ihnen damit ist“. Abzusichern seien diese Regelungen des Tarifvertrages durch klare Übernahmevereinbarungen. Diese Forderungen würden nun sehr schnell an die entsprechenden Stellen herangetragen werden, um auch hier eine Sicherheit für die Beschäftigten herzustellen. „Eine klare und qualifikations- wie qualitätsbezogene Fachkräftevereinbarung mit der Senatorin für Bildung für sozialpädagogische Fachkräfte in Schulen kann auch den Trägern Sicherheit in der Refinanzierung und den Beschäftigten neue Motivation für ihre Arbeit verschaffen.“

Wir werden nun in den nächsten Tagen und Wochen das insgesamt komplexe Verhandlungsergebnis in unserer Mitgliedschaft erläutern und diskutieren. Dabei werden auch die Schattenseiten des Ergebnisses zur Sprache kommen. Eine Teilkompensation der neuen Eingruppierungen müsse z.B. durch ein viermaliges „Einfrieren“ des Weihnachtsgeldes auf dem Niveau von 2018 erbracht werden. „Dies ist für viele Beschäftigten schwer hinnehmbar“ vermutet Gloede. Auch für wissenschaftliche und studentische Beschäftigte seine keine zusätzlichen Erfolge erzielt worden. „Hier müssen wir uns für die kommende Runde stärker fokussieren und eigene Schwerpunkte setzen!“ Dies setze aber auch einen gestiegenen Organisationsgrad voraus. Hier sei es allein im Bereich der Bremer Schulen gelungen, im Rahmen der Tarifrunde neue Mitglieder im dreistelligen Bereich zu gewinnen. „Und die meisten von ihnen haben wir mit diesem Ergebnis sicher nicht enttäuscht“, ist sich Gloede sicher!

An einer anderen Stelle sei nun aber der Senat auch gefordert: Zur Übernahme dieses Tarifergebnisses auf die Bremer Beamt*innen gebe es keine alternative, so Gloede. Gespräche hierüber sollten zeitnah stattfinden. „Wir können nicht warten, bis sich eine neue Landesregierung hier positioniert hat. die aktuelle Regierung muss die Besoldungsanpassung jetzt auf den Weg bringen!“

Für Nachfragen steht zur Verfügung:
Christian Gloede | 0174-9790755

Christian Gloede nach der nächtlichen Sitzung der Bundestarifkommission (BTK) in Potsdam.