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Corona

GEW übergibt Petition für Halbgruppen an Schulen an Dr. Claudia Bogedan:

1.300 Unterstützer*innen fordern eine nachhaltige Öffnung der Schulen

Am Donnerstag übergab eine Delegation der GEW öffentlich die Petition „Weniger ist Mehr“ an die Senatorin für Kinder und Bildung, Dr. Claudia Bogedan. Mit dieser Petition fordern 1.300 Unterstützer*innen die Senatorin auf, das Prinzip der Beschulung und Betreuung in Halbgruppen umgehend umzusetzen und sich damit an das von der Behörde selbst beschriebene Konzept von Reaktionsstufen zu halten. Das entspräche zudem den Empfehlungen des RKI.

Bremen – „In Kleingruppen lassen sich Abstandsregeln einhalten und damit das Infektionsrisiko senken. In Kleingruppen können sich Schüler*innen besser konzentrieren und deshalb bessere Lernfortschritte machen. Und wenn Kleingruppen dennoch in Quarantäne müssen, sind wesentlich weniger Schüler*innen und damit weniger Eltern betroffen.“ begründete GEW-Landesvorstandssprecherin Elke Suhr diese Forderung in Ihrer Rede.

Der Unterricht in Halbgruppen sollte nach den Vorstellungen der GEW mindestens für die kommenden Wintermonate durchgeführt werden, um das Infektionsgeschehen in Schulen zu minimieren und um eine verlässliche Präsenzbeschulung zu ermöglichen.

Für eine zuverlässige Betreuung jüngerer Schüler*innen in Kleingruppen, müsse das pädagogische Personal aufgestockt werden, möglicherweise könnten hier auch Angebote Externer, z.B. Tanzschulen, Sportstudien oder Künstler*innen und Musiker*innen genutzt werden, um in dieser Ausnahmesituation Betreuungsangebote zu schaffen und dabei gleichzeitig die Menschen in diesen Branchen zu unterstützen.

Seit den Schulschließungen im Frühjahr zeigen sich überdeutlich die Folgen eines unterfinanzierten Bildungssystems, das es verpasst hat, die Chancengleichheit für alle Schüler*innen sicherzustellen, so Suhr weiter. Schüler*innen aus bildungsbenachteiligten Haushalten hatten durch den Distanzunterricht noch weniger Chancen Lernfortschritte zu machen. Die Schere ging auseinander. Nach der ersten Wiedereröffnung in Kleingruppen im Mai kristallisierten sich aber auch positive Aspekte heraus. Über mehrere Wochen fand der Unterricht in kleineren Gruppen statt. Auch wenn die Einhaltung der Hygienevorschriften bedeutete, dass dieser Unterricht zumeist frontal organisiert werden musste, zeigte sich, dass viele Schüler*innen in sehr kurzer Zeit gute Lernfortschritte machten und zum Teil das aufholten, was sie in den Wochen vorher verpasst hatten, unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund. Die GEW beruft sich dabei auf hunderte Rückmeldungen von Lehrkräften, pädagogischen Mitarbeiter*innen, Mitarbeiter*innen des Rebuz, aber auch von Eltern und Schüler*innen.

„Wir fordern die Verantwortlichen deshalb auch auf, die mit den Kleingruppen gemachten positiven Erfahrungen aufzugreifen und im Sinne einer gerechten, inklusiven und nachhaltigen Bildung weiter zu entwickeln“, so Suhr abschließend

 Für Nachfragen steht zur Verfügung
Elke Suhr  |   Barbara Schüll 

GEW-Landesvorstandssprecherin Barbara Schüll im Interview

Gute Bildung für alle. Kinder sind unsere Zukunft.
Petition gestartet gegen den vorschnellen Übergang zum schulischen Regelbetrieb und für Unterricht und Betreuung in kleinen Gruppen.

In der Online Petition WENIGER IST MEHR wirbt die GEW für die Fortführung der Kleingruppen in den Schulen. Die Petition wurde bereits von über 1000 Personen unterschrieben. Damit soll aber nicht nur ein verbesserter Gesundheitsschutz für alle an Schule Beteiligten während der Pandemie ermöglicht werden. Rückmeldungen von Lehrkräften, Schüler*innen und Eltern bestätigen, dass sich das Lernen in den Kleingruppen der letzten Wochen sehr positiv auf das schulische Lernen ausgewirkt hat. Diese positiven Erfahrungen müssen aufgegriffen und weiterentwickelt werden.

Um der Forderung nach Kleingruppen mehr Nachdruck zu verleihen, wollten wir diese mit einer kleinen Kundgebung am Mittwoch, 8. Juli 2020 um 15.30 Uhr im Rahmen der Bürgerschaftssitzung vor Halle 7 (auf der Seite der Bürgerweide) mit Abstand und Maske in die Öffentlichkeit tragen.

[Bericht aus dem Weser Kurier...]

Bremen – Damit die Beschulung jüngerer Schüler*innen in Kleingruppen während der Corona-Pandemie gewährleistet werden kann, muss jetzt die Betreuung aufgestockt werden. Langfristig müssen die Erfahrungen ausgewertet und weiterentwickelt werden, denn Bildung ist systemrelevant, jetzt und für die Zukunft:

  • Kleinere Lerngruppen für bessere Lernerfolge
  • Kleinere Lerngruppen für den Gesundheitsschutz
  • Kleinere Lerngruppen für eine nachhaltige Öffnung

Die Petition kann über den Link „openpetition.de/!wenigeristmehr“ eingesehen und unterstützt werden.

Petitionstext

WENIGER IST MEHR 

Auch im Land Bremen öffnen die Grundschulen ihre Klassen wieder in voller Klassenstärke. Diese Entscheidung ist übereilt. Dadurch wird die Gefährdung der Gesundheit aller Beschäftigten in Schule, der Schüler*innen und ihrer Familien billigend in Kauf genommen.

Auch in Schulen müssen die Abstandsregeln weiter gelten.

Diese lassen sich bei der Öffnung in voller Klassenstärke aber nicht einhalten, weder für die Schüler*innen noch für das Personal. Neben der Gesundheit wird durch das vorschnelle Öffnen der Schulen aber noch etwas anderes gefährdet: In den Berichten von vielen Lehrer*innen, aber auch von Schüler*innen und Eltern mehren sich Rückmeldungen, dass sich das Lernen in kleineren Gruppen sehr positiv auf die Lernfortschritte der Schüler*innen auswirkt. Besonders leistungsschwächere Schüler*innen profitieren von der Beschulung in kleineren Gruppen sehr, da die Lehrkräfte mehr Zeit haben, individuell und differenziert auf alle einzugehen. Die Intensität des Unterrichts gleicht die kürzere Beschulung aus.

Durch die schnelle Öffnung der Schulen in voller Klassenstärke werden diese positiven Effekte wieder zunichte gemacht.

Um die Betreuung jüngerer Schüler*innen in Kleingruppen gewährleisten zu können, muss das Personal stundenmäßig aufgestockt und neues Personal eingestellt werden.

Deshalb fordern wir - ein Festhalten an der Beschulung in Halbgruppen - mehr Betreuungspersonal für die Grundschulen

Begründung
Die GEW Bremen startet diese Petition, um sowohl den Gesundheitsschutz für Schüler*innen, Beschäftigte und ihre Familien zu erhöhen und um ein dem positiven Lernerfolg in Kleingruppen eine Chance zu geben. 


Kleinere Lerngruppen für bessere Lernerfolge
Kleinere Lerngruppen für den Gesundheitsschutz
Kleinere Lerngruppen für eine nachhaltige Öffnung
 

Wir bitten um Ihre Unterstützung.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Elke Suhr aus Bremen

Die Petition ist über den folgenden Link anzusehen und zu unterzeichnen und ggf weiterzuleiten:
https://www.openpetition.de/petition/online/weniger-ist-mehr-deshalb-jetzt-aus-corona-lernen-kleinere-lerngruppen-fuer-bessere-lernerfolge