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Vergleichstest

GEW Bremen zum IQB-Trend: Vom Wiegen wird die Sau nicht fett!

„Wir brauchen keine Investitionen in Vergleiche, sondern in bessere Lernbedingungen!“

Nicht überraschend stellt das Berliner Vergleichsinstitut IQB fest, dass wenig bis nichts besser geworden ist bei den 45.000 getesteten mathematisch-naturwissenschaftlichen Kenntnissen von Neuntklässler*innen in deutschen Schulen. Auch der Zusammenhang von sozialer Lage und Bildungserfolg wie die Erkenntnis, das Mädchen sich (zu) oft zu wenig zutrauen gibt keinerlei neue Erkenntnisse. Dazu Christian Gloede, Landesvorstandssprecher der GEW Bremen: „Seit 2012 oder besser: Seit Pisa 2001 wird viel geredet, viel verglichen, aber zu wenig Notwendiges und Richtiges getan.
Wir brauchen deutliche Investitionen in bessere Lernbedingungen – und das schon seit vielen Jahren! Seitenfüllende Debatten über GENO, Flughafen und Seute Deern verbessern nicht die Ausgangslagen unserer Kinder und Jugendlichen.  Mit Verweis auf desolate Finanzlagen in anderen Bereichen ihnen die notwendige Bildung vorzuenthalten ist sträflich! 

Die hässliche Fratze der Schuldenbremse als Bildungsbremse wird zunehmend sichtbar – und die Aussicht bei dem herrschenden Fachkräftemangel nicht besser.“

Bildungsvergleiche zwischen Bundesländern und Schularten seien unredlich, die Rahmenbedingungen zu unterschiedlich. Solange Bildung unter dem Primat der Landesverantwortung stünde müsse auch jedes Bundesland seine Entscheidungen in voller Verantwortung treffen, so Gloede. Dann mag es für Bremen sogar ein Erfolg sein, dass es nicht schlechter geworden ist…

„Aber wir dürfen nicht die Augen davor verschließen, dass die Spaltung in der Gesellschaft auch und gerade durch Bildungsungerechtigkeit dramatisch zunimmt. Der Anteil der an der Grenze oder schon in Armut lebenden Menschen, die weiter abgehängt werden, steigt.“

Immer mehr Verantwortung auf immer weniger Personal zu schieben, sei keine politisch tragfähige Lösung. Es müssten jetzt verbindliche Verabredungen her, die die Lern- und Arbeitsbedingungen verbesserten: Kleinere Klassen, mehr – auch im Sinne der Multiprofessionalität – Fachkräfte und neu definierte Arbeitszeiten für an Schule Beschäftigte. „Hier ist rotrotgrün jetzt gefordert, nicht erst bei der Haushaltsaufstellung im kommenden Sommer“, betont die GEW.

Für Nachfragen steht zur Verfügung:
Christian Gloede | mobil 01749790755