Zum Inhalt springen

Schüler*innenstreik

Fridays for Future

Schüler*innen-Streik am 15. März 2019 setzt Bildungsziele um

Die GEW begrüßt, dass Jugendliche aus den Schulen in Bremen und Bremerhaven ihre Kritik an der verantwortungslosen Klimapolitik von Regierungen weltweit auf die Straße tragen. In bester Weise setzen sie die Bildungsziele um, die aus dem Bremischen Schulgesetz erwachsen, zu allererst die „Bereitschaft, politische und soziale Verantwortung zu übernehmen“ (§ 5 (2) Nr. 1). Über politische Einschätzungen kann man viel diskutieren – herausragend an dem Agieren der jungen Menschen ist jedoch, dass sie auch praktisch für ihre Überzeugungen eintreten. Im Übrigen verwirklichen sie damit ein Gebot der Bremer Landesverfassung. In den dort festgeschriebenen Aufgaben der Erziehung heißt es u. a., dass sie dazu befähigt werden sollen, „das als richtig und notwendig Erkannte zu tun“ (Artikel 26 (3)).

Bremen – Die Schüler*innen zeigen damit ein Engagement, welches man ihnen von verschiedener Seite nicht zugestehen will. Im gesellschaftspolitischen Diskurs der Bundesrepublik sind in den vergangenen Tagen wiederholt Stimmen laut geworden, die auf einen Protest außerhalb der Schulzeit drängen, nach Möglichkeit am Wochenende. Damit alles im Rahmen bleibt!

Das darf es aber nicht, wenn Wirkung erzielt werden soll. Der Freitagmorgen ist der richtige Termin und alle Lehrkräfte, Schulleitungen, Senatorinnen und Dezernenten, die den Jugendlichen alle notwendige Unterstützung zuteil werden lassen, handeln richtig. „Natürlich kann unentschuldigtes Fehlen in der Schule als solches benannt und registriert werden“, so GEW Landesvorstandssprecher Christian Gloede, „wir rufen die Kolleg*innen an den Schulen aber auf keine darüber hinausgehenden Sanktionen zu verhängen.“ Er hatte den Schüler*innen in einem Offenen Brief bereits die Solidarität der GEW übermittelt. Natürlich fordern die Demonstranten die Politik heraus. Entscheidungen zu Klima, Lebensbedingungen, Gerechtigkeit und Verteilung des Wohlstandes werden in Parlamenten, in Vorständen großer Unternehmen und Banken getroffen. Diese Personen sind verantwortlich – und müssen als solche benannt werden.

Die Jugendlichen, die heute streiken, begehren auf. Sie sollten als Vorbild dienen, wenn es darum geht, Demokratie mit Leben zu erfüllen.

Für Nachfragen steht zur Verfügung:
Christian Gloede | 0174-9790755