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Lehrer:innenausbildung

Exklusive Exzellenz auf Kosten der Inklusion?

Uni will Studiengang für Inklusion nicht einrichten - GEW fordert Eingreifen der Senatorinnen

„Inklusion wird geopfert, um universitäre Exzellenz abzusichern; mit dieser Haltung darf die Uni-Leitung nicht durchkommen!“ Mit diesen Worten kommentiert Christian Gloede, Landesvorstandssprecher der GEW einen Bericht der Universität Bremen, nach dem der Studienstart für den Lehramtsstudiengang „Inklusive Pädagogik für Oberschule und Gymnasium“ zum Wintersemester 2018/19 „aus organisatorischen Gründen“ nicht zu halten sei. Dies geht aus einem Protokoll der Sitzung des Akademischen Senats von Ende April hervor.

Bremen – Dies sei offensichtlich schon der Vorgriff auf das vom Bürgermeister verkündete „Abbremsen“ der Inklusion. „Hier haben sowohl der Bürgermeister als auch der Uni-Rektor die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Die Senatorinnen Quante-Brandt (Wissenschaft) und Bogedan (Bildung) sollten ihre Richtlinienkompetenz walten lassen“, bemerkt Gloede lakonisch.

 “Dieser Studiengang sollte eigentlich zum kommenden Wintersemester 2017/18 eingerichtet werden, um endlich dem Bedarf an gut ausgebildeten Sonder- oder Inklusionspädagog*innen besser entsprechen zu können. Der „Weiterbildungsmaster“ in diesem Bereich war eine Übergangslösung, die noch nie ausgereicht hat.“

Die Diskussion über die Umsetzung der Inklusion in Bremen in den letzten Wochen habe gezeigt, „dass hier deutlich nachgebessert werden muss. Das schließt die universitäre Lehramts-Ausbildung zwingend mit ein“, kritisiert Gloede das Vorhaben der Universität. Er fordert die Senatorin für Wissenschaft, Dr. Eva Quante-Brandt auf, hier ein klares Bekenntnis zur Inklusion und dem seit Jahren versprochenem Studiengang abzugeben und entsprechend einzugreifen.

„Wenn Hochschulautonomie bedeutet, allen (bildungs- und wissenschafts-) politischen Erkenntnissen und Notwendigkeiten zum Trotz handeln zu können, gehört diese dringend auf den Prüfstand.“ Diese Entscheidung der Universität sei nicht zu akzeptieren, so Gloede.

 

Für Nachfragen steht zur Verfügung:
Christian Gloede - Mobilnummer 0174-9790755