Studieren in Brermen
GEW kritisiert Erhöhung der Semesterbeiträge
Zum Wintersemester 2025/26 werden die Gebühren für das Studierendenwerk um 45€ von jetzt 85€ auf dann 130€ pro Semester angehoben, das ist eine Erhöhung um mehr als 50 Prozent.
Damit steigt der Semesterbeitrag insgesamt von aktuell 347,50 € auf 425,40 €. Das ist fast die Hälfte des monatlichen BAföG-Höchstsatz für Studierende.
„Die Erhöhung des Semesterbeitrages ist ein verzweifelter Versuch der Landesregierung, Lücken im Haushalt zu schließen und ein Schlag ins Gesicht für viele Studierende. Die Landesregierung ignoriert damit die prekären Lebensverhältnisse und verschärft die soziale Ungleichheit im Bildungswesen."
kommentiert Vladislav Ryzhkov, Sprecher der GEW-Studis Bremen.
Im Koalitionsvertrag hat die Bremer Landesregierung Bildungsgerechtigkeit als ein Ziel benannt und festgestellt, dass die Verbesserung der sozialen Lage Studierender zu Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit beitragen würde. Da wirft die aktuelle Diskussion um den Semesterbeitrag die Frage auf, wie ernst die Regierungsparteien es damit meinen.
„Das Ziel, den Studienort Bremen attraktiver zu gestalten, wird dadurch auf jeden Fall nicht erreicht, denn durch die Erhöhung hat Bremen den zweithöchsten Semesterbeitrag unter allen Universitäten in Deutschland."
ergänzt Fabian Kinz, Landessprecher der GEW.
„Der Semesterbeitrag ist längst kein geringer Kostenpunkt mehr, sondern für viele Studierende eine ernstzunehmende Hürde",
betont die GEW-Stadtverbandssprecherin Andrea Schäfer. „Besonders Studierende aus einkommensschwachen Familien und diejenigen, die auf Nebenjobs angewiesen sind, geraten durch die Höhe des Beitrages zunehmend unter Druck. Neben den gestiegenen allgemeinen Lebenshaltungskosten bedeuten Semesterbeiträge dieser Größenordnung, dass viele Studierende jeden Cent zweimal umdrehen müssen. Bildung ist ein öffentliches Gut und sollte nicht von der Zahlungsfähigkeit der Studierenden abhängen."
Die GEW fordert den Senat auf, die Gesamtstruktur der Hochschulfinanzierung zu überdenken. Die Hochschulen und das Studierendenwerk müssen ausreichend öffentliche Mittel erhalten, damit wesentliche Dienstleistungen nicht auf Kosten der Studierenden finanziert werden müssen.
„Wir müssen sicherstellen, dass der Zugang zur Hochschulbildung für alle offen bleibt. Der Semesterbeitrag in der aktuellen Höhe ist für viele Studierende eine untragbare Belastung und gehört dringend auf den Prüfstand",
so Schäfer.
Statt die Studierenden stärker zur Kasse zu bitten, sollten Bund und Länder gemeinsam daran arbeiten, eine sozial gerechte und nachhaltig finanzierte Hochschullandschaft zu schaffen, die allen die gleichen Chancen bietet.
Für Nachfragen stehen zur Verfügung:
Fabian Kinz | Landesvorstandssprecher der GEW Bremen | 0160 – 910 530 99
Vladislav Ryzhkov | Sprecher der GEW-Studis
Ohne Cash keine Bildung? Bremer Studenten beklagen steigende Kosten | buten un binnen vom 3. April 2025 [hier…]