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Fachkräftemangel

GEW Bremerhaven: Vorschlag der SPD ist blauäugig

Die SPD Bremerhaven verabschiedet sich anscheinend von ihrer eigenen Geschichte.

Foto: Inge Kleemann

Der Vorstoß der SPD Bremerhaven, die Verantwortung für die Versorgung mit Lehrkräften von Bremerhaven nach Bremen zu geben, ist vielleicht für die kommunal agierende SPD selber attraktiv, denn dann wären sie die Verantwortung für diese Baustelle los. Mit gewichtiger Expertise hat dies aber nichts zu tun.

Mit ihrem Vorschlag gibt die SPD einen besonderen Teil des sozialdemokratischen Erbes der Seestadt auf: Es war in den vergangenen Jahrzehnten der SPD immer besonders wichtig, die Personalhoheit in den Schulen als Teil der "Bremerhavener Freiheit" zu erhalten. Die SPD Bremerhaven verabschiedet sich anscheinend von ihrer eigenen Geschichte.

Wir gehen davon aus, dass sich die Fachkräfteversorgung in Schulen noch einmal erheblich verschlechtern würde. Die Folgen einer zwangsweisen Versetzung der Lehrkräfte von Bremen nach Bremerhaven sind überhaupt nicht absehbar,
 

sagt Peer Jaschinski, Stadtverbandsvorstandssprecher der Gewerkschaf Erziehung und Wissenschaft in Bremerhaven. 

Darauf deutet auch die Tatsache, dass sich die Versorgung mit ausreichenden Referendar*innen für Bremerhavener Schulen durch das Landesinstitut für Schule in Bremen, selbst unter Federführung des ehemaligen Bremerhavener Oberschulrates und SPD-Funktionärs Stefan Rademacher, nicht verbessern konnte. Wer glaubt, dass die Bremer Bildungsbehörde eine bessere Versorgung mit Personal nach Bremerhaven sicherstellen würde, ist nicht nur aufgrund dieser Tatsache naiv,

fügt die Landessprecherin der GEW, Elke Suhr hinzu. 

Hinzu käme, dass sich die Vorteile, die sich zum Teil auch durch die kurzen Wege und eine bessere Transparenz in der Stadt ergeben, auflösen würden. Ein Blick in die Schulen in Bremen, die in sozial herausfordernder Lage liegen, zeigt, dass eine ausgewogene Verteilung auch dort nicht wirklich gelingt. Die Rückmeldungen, die uns aus Bremer und Bremerhavener Schulen vorliegen zeigen, dass die veröffentlichten Zahlen zur Lehrkräfteversorgung insbesondere in der Stadt Bremen überhaupt nicht der Realität in den Schulen entsprechen,

ergänzt Suhr.

Der Blick über den Bremer Tellerrand hinaus zeigt auch, dass die Lehrkräfteversorgung nicht nur bundesweit, sondern auch europaweit schwierig ist. Um perspektivisch wieder mehr Personal zu finden, müssen die Ausbildungskapazitäten in Bremen aber auch bundesweit weiter erhöht werden.

Kommunal eingreifen kann Bremerhaven nur über den Ausbau der bisher gut laufenden Stipendiaten-Programme und über das Berufseinstiegs-Programm für Quereingestiegene.

sagt Jaschinski.

Um Geld für diese Maßnahmen und für weiterführende Qualifizierungsmaßnahmen sollte sich die SPD Bremerhaven kümmern,

fordert Suhr. 


Trotz anderslautender Lippenbekenntnisse haben sich die Möglichkeiten, ausländische Kolleg*innen auch langfristig einzustellen, immer noch nicht verbessert. Auch hier ist dringender Handlungsbedarf. Gleichzeitig müssen die Arbeitsbedingungen in allen pädagogischen Berufen verbessert werden, um diese eigentlich sehr schönen Tätigkeiten für zukünftige Generationen wieder attraktiv zu machen, hier muss Bremen endlich unterstützen.

ergänzt Jaschinski.

Für Nachfragen steht zur Verfügung: 
Peer Jaschinski (bremerhaven [at] gew-hb.de)  | Stadtverbandsvorstandssprecher GEW Bremerhaven und Elke Suhr (suhr [at] gew-hb.de) | Landesvorstandssprecherin der GEW Bremen

Für Nachfragen steht zur Verfügung: 
Peer Jaschinski (bremerhaven [at] gew-hb.de)  | Stadtverbandsvorstandssprecher GEW Bremerhaven und Elke Suhr (suhr [at] gew-hb.de) | Landesvorstandssprecherin der GEW Bremen

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Peer Jaschinski
Stadtverbandsvorstandssprecher Bremerhaven
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Elke Suhr
Landesvorstandssprecherin
Adresse Hinrich-Schmalfeldt-Str. 31 B
27576 Bremerhaven
Telefon:  0471-94135-40