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Finanz- und Bildungssenatorin gefährden Schuljahresstart und Lehrerversorgung

Die Schulen kommen bei ihrer Planung des kommenden Schuljahres ins Stocken: Die Bildungsbehörde hat ihnen bisher noch nicht die Lehrerstunden für das kommende Schuljahr zugewiesen. Mehr als 70 KollegInnen gehen zum Sommer in den Ruhestand, aber über die notwendigen Neueinstellungen hat die Bildungssenatorin noch nicht entschieden. So werden die Bremer Schulen einige der dringend benötigten jungen Lehrkräfte verlieren.

„Der Grund für diese Gefährdung eines guten Starts in das kommende Schuljahr liegt offensichtlich an den Konflikten innerhalb der rot-grünen Koalition über die Finanzausstattung der Schulen“, betont dazu Harry Eisenach, Sprecher des GEW-Stadtverbandes Bremen. „Die GEW fordert Finanzsenatorin Linnert und Bildungssenatorin Jürgens-Pieper auf, sich sofort auf eine gute Unterrichtsversorgung zu verständigen, diese umgehend den Schulen mitzuteilen und schnellstens die neuen Lehrkräfte einzustellen. Die Einstellungen für die ihre Ausbildung beendende Referendare müssen zum 1. August erfolgen!“

Das Einstellungsdatum für die Lehrkräfte ist auf den 29. August gelegt worden. Dieses ist gegenüber den jetzt fertig werdenden ReferendarInnen unsozial. Aufgrund dieser negativen „Wertschätzung“ sind die jungen KollegInnen dann auf Hartz IV angewiesen, müssen dazu Anträge stellen und schaffen zusätzliche Arbeit bei den bisher schon überlasteten Arbeits- und Sozialverwaltungen. Einige, die jetzt ihre Ausbildung beenden, haben bereits angesichts der jetzigen für sie unsicheren Situation in anderen Bundesländern zugesagt und werden Bremen verlassen.

Die GEW warnt vor der Wiederholung eines katastrophalen Schuljahresstarts wie beim letzten Mal. Im Sommer 2011 hatten drastische Kürzungen von Lehrerstellen den angeblichen Schulfrieden erheblich gestört und zu großen Protesten von SchülerInnen, Eltern und PädagogInnen geführt. Dazu erklärt für die GEW die Vorsitzende des Personalrats Schulen Petra Lichtenberg: „Die Schulleitungen benötigen jetzt die genauen Lehrerzuweisungen, um das Schuljahr vorbereiten zu können. Kürzungen darf es dabei nicht geben! Für das kommende Schuljahr erwarten wir von den politisch Verantwortlichen eine bessere Lehrerversorgung, u.a. durch zusätzliche Lehrerstunden für Vertretung und Förderung, wie sie das „Bremer Bündnis für Bildung“ vor Kurzem gefordert hat. Wir Lehrkräfte benötigen die Zuweisung von Planungs- und Kooperationsstunden, um die Aufgaben der Schulentwicklung bewältigen zu können. Die Umgestaltung eines allen Kindern gerecht werdenden Unterrichts, mehr pädagogische Kooperation unter den KollegInnen sowie wichtige Absprachen im Rahmen des Prozesses der Inklusion erfordern zusätzliche Arbeitszeit.“