Zum Inhalt springen

GEW: Wir sind die Profis

Erzieher*innen erreichen Aufwertung ihrer anspruchsvollen Arbeit

Die GEW Bremen sieht im Ergebnis der Tarifverhandlungen im Bereich des kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst eine positive Weichenstellung für die Arbeitsbedingungen der Erzieher:innen.

Allerdings bleibt das Tarifergebnis hinter den Anforderungen der Praxis und den Forderungen der GEW zurück:

„Für Erzieher*innen wachsen die Anforderungen stetig und der zunehmende Fachkräftemangel verdichtet die Arbeit zusätzlich,“

sagt die Landesvorstandssprecherin der GEW Bremen, Barbara Schüll. „Das führt zu einem hohen Krankenstand in den Einrichtungen.“ Steigende Anforderungen durch eine veränderte Kindheit, z.B. in Folge der Digitalisierung, der kulturellen Vielfalt und der Corona-Pandemie fordern die Kolleg*innen über alle Maßen. Die Coronakrise habe nochmals deutlich gezeigt, dass Erzieher*innen systemrelevant sind.

„Mit zwei Regenerationstagen im Jahr konnte aber ein Einstieg in eine dringend notwendige Arbeitszeitverkürzung erreicht werden.“ Dies und die erreichte Zulage sind erste Schritte, Erzieher:innen gerade in Zeiten des Fachkräftemangels zu entlasten und den Beruf attraktiver zu gestalten.

„Die Kolleginnen und Kollegen haben in dieser Verhandlungsrunde den lange ausstehende Respekt für ihre Arbeit eingefordert,“ ergänzt die Landesvorstandssprecherin Elke Suhr. „Was wir brauchen sind verbindliche Zeiten für Kooperation und Vor- bzw. Nachbereitung sowie eine deutlich bessere Bezahlung. Der errungene Abschluss der Tarifrunde würdigt diese anspruchsvolle Tätigkeit nicht genügend.“

Für das Land Bremen fordert die GEW, dass Erzieher*innen an allen Standorten mindestens in die S8b eingruppiert werden. In anderen Bundesländern wird das schon umgesetzt.

Auch für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind gerade in diesem Arbeitsfeld gute und verlässliche Angebote notwendig. Dies kann nur durch Beachtung gesundheitsstabilisierender Arbeitsplätze sichergestellt werden. „Eine neue Strukturierung und finanzielle Aufwertung der Erziehungsberufe ist auch der nötige Schritt aus der Fachkräftemisere“ fügt Schüll hinzu. „Gerade in diesem Bereich arbeiten viele Beschäftigte in Teilzeit, da sie bei Vollbeschäftigung längst ausgebrannt wären. Gesundheitsvorsorge geht hier bisher zu Lasten der Beschäftigten.“

Für Nachfragen stehen zur Verfügung
Elke Suhr | Barbara Schüll