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Grundschule

Protest: Gegen die Öffnung der Grundschulen in voller Klassenstärke ab dem 1. März

Fotoshooting mit Protestbotschaften: am Freitag, 26. Ferbuar 2021 Am Montag sollen in der Stadtgemeinde Bremen die Grundschulen wieder in voller Klassenstärke öffnen. Dies lehnen wir als GEW vehement ab, auch in einem Onlinetreffen sprachen sich zuletzt die anwesenden Beschäftigten gegen volle Klassen aus.

Viele Rückmeldungen zeigen, dass neben Schulleitungen und dem Grundschulverband auch viele Eltern die volle Öffnung kritisch sehen.

Aus diesem Grund riefen wir euch dazu auf, an unserem Protest-Fotoshooting am Freitag, 26. Februar 2021 am Markusbrunnen im Bürgerpark Bremen teilzunehmen oder uns eure Protestfotos zu schicken.

Mangelnden Gesundheitsschutz können wir uns ebenso wenig gefallen lassen wie fehlende Mitbestimmung in Fragen, die den Gesundheitsschutz betreffen!
 

Teilt eure Fotos gerne in den sozialen Medien unter folgenden Hashtags: #skb_bremen; #BildungAberSicher; #Bildungkrisenfest; #twlz; …#

 

Mehr Infos:

Grundschulen in Bremen ab März mit vollen Klassen
Gesundheitsschutz und Fürsorgepflicht bleiben auf der Strecke

Bremens Grundschulen haben sich in der zweiten Lockdown-Phase engagiert dafür eingesetzt, dass nach den Winterferien der Einstieg in einen Präsenzunterricht in Halbgruppen, mit Wechsel zwischen Präsenz- und Distanzlernen, stattfinden konnte.  Lehrkräfte, Schulleitungen und der Grundschulverband haben zu diesem Zeitpunkt dringend empfohlen, das Wechselmodell zum Schutz von Kindern, Pädagoginnen und Pädagogen bis zu den Osterferien, jedoch mit  Präsenzpflicht, fortzuführen.

Es war und ist notwendig, die Zunahme der Covid-Mutanten bei den Infektionen und deren Auswirkungen bei jungen Kindern zu beobachten und davon weitere Schritte abhängig zu machen. Aktuell drohen die Infektionszahlen zu steigen.

Allerdings muss endlich auf die immense Unruhe und Belastung in den Schulen - ausgelöst durch viel zu häufige Organisationswechsel - reagiert werden. Schon im Januar hatte der Grundschulverband gefordert, Verlässlichkeit und Stabilität durch Konzepte zu sichern, die längerfristig tragen, weil die bisherige Kurzfristigkeit von Änderungen das System und alle Beteiligten deutlich überfordern.

Mit dem Modell: Wechselunterricht mit Präsenzpflicht bis Ostern, wäre einer kritischen Abwägung von gesundheitsschützenden und pädagogisch ausgerichteten Maßnahmen verantwortungsvoll Rechnung getragen. Auch wäre damit mehr Kontinuität im Lernprozess der Kinder gesichert.

Der Senatsbeschluss vom 16. Februar 2021 hat diese Chance zunichte gemacht. Gesundheitsschutz und Fürsorgeverpflichtung sind die Verlierer.

Wohlgemerkt, es geht nicht darum, den verpflichtenden Präsenzunterricht in Abrede zu stellen, sondern bis zu den Osterferien angesichts der ungewissen Entwicklung und der erwartbaren Öffnung von Geschäften und Gastronomie Grundschulkinder und Grundschulbedienstete nicht in eine riskante Lage zu manövrieren. Es ist fahrlässig, die allgemeine Öffnung im geschäftlichen und wirtschaftlichen Leben mit der Wiedereinführung des vor der Pandemie gewohnten Präsenzangebots von Kitas und Grundschulen zu kombinieren. Müssten in diesem Fall zumindest nicht vorher erweiterte Gesundheitsmaßnahmen sichergestellt werden?

Dass kontinuierliche Präsenz in Kita und Schule zur Sicherung von Kindeswohl und Bildungsgerechtigkeit dringend erforderlich wäre, ist unbestritten, widerspricht aber unter den gegebenen Bedingungen dem Schutz von Kindern, Lehrkräften und pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Gesundheitsschutz muss Grundlage für Präsenzunterricht sein und oberste Priorität haben.

Strikt getrennte Lerngruppen, überschaubare Kohorten, regelmäßiges Testen, Impfung, Hygienemaßnahmen und wirksames Lüften gehören zu einem solchen Gesundheitspaket. Das liegt jedoch nicht vor!

Der Grundschulverband sieht in der jetzt beschlossenen Vorgehensweise eine große Gefahr für die Gesundheit in den Schulen und letztendlich für die Familien. Der weiteren Öffnung im gesellschaftlichen Raum könnte damit ein schlechter Dienst erwiesen werden.

Warum geht der Bremer Senat dieses Risiko ein?

Rückfragen bitte an:
Frauke Brandt | frauke.brandt [at] schulverwaltung [dot] bremen.de
Albrecht Bohnenkamp | bohnenkamp [at] uni-bremen [dot] de