Es heißt ja »Jede Organisation ist so stark wie ihre Mitglieder«. Die GEW als Interessenvertretung stark machen: Das ist ein Ziel. Die Mitarbeiterinnen in den Schulen und Kitas arbeiten seit Jahren an der oberen Belastungsgrenze. Immer neue Aufgaben wurden verteilt.
Problem: Zwischen unseren Forderungen, die seit Jahren gut begründet vorgetragen wurden und werden und der Macht, diese durchzusetzen, klafft eine große Lücke. Das wird verschiedene Gründe haben. Denen wollen wir nachgehen.
Beamte dürfen nicht streiken, die älteren »Konfliktunscheuen« gehen raus, die Jüngeren rücken sehr zögerlich nach, um für ihre Interessen einzutreten. Macht die GEW eine Politik der Stellvertretung? Wie sollen wir eigene Interessen am Arbeitsplatz und auf der Straße gegenüber der Politik durchsetzen und wollen wir das? Wo und wie werden diese Fragen ausreichend besprochen? Vertreten wir offensiv »eine Schule für alle« und welche Pädagogik vertreten wir eigentlich?
Politiker haben bewiesen, dass sie Bremen runtergespart haben, guckt euch in Schulen und Schulhöfen, Kitas und Fortbildungseinrichtungen um. Chaos, Ruinen, Container, kaum Personal. Haben wir resigniert, weil nichts besser geworden ist? Oder ist so vieles besser geworden, dass unser Einsatz überflüssig ist?
Darüber müssen wir in die Auseinandersetzung kommen. Deshalb dieses Heft mit diesem Titel. Und das Titelfoto ist aktuell, denn im Cae der Stadt Nita/Slowakei hing es auch. Natürlich hoffen wir auf Resonanz und Erkenntnisgewinn bei unseren Leserinnen und Lesern!
Es folgen zwölf Antworten von ausgewählten Menschen – alle bildungsaffin und gewerkschaftskritisch.