„Wir schaffen das!“ Das ist Frau Merkel sicherlich so rausgerutscht und die Entwicklung seitdem zeigt, dass die Politik schon gewaltig zurückrudert. Von einem guten Plan der Politik kann nicht die Rede sein, von der Registrierung über die Aufnahme bis hin zur Eingliederung ganzer Familien wird es noch ein weiter Weg sein. Geld ist vorhanden, das hat die Bankenrettung aller Orten gezeigt. Und wer die Folgen seiner Politik im Ausland, z.B. die immensen Waffenexporte, nicht sehen will, der sollte zumindest die Opfer dieser Politik menschenwürdig behandeln. Die Bereitschaft großer Teile der Bevölkerung zumindest in Bremen zur Hilfeleistung scheint sogar zuzunehmen und ungebrochen.
Ein Beispiel aus Bremen: Help a Refugee! Die Organisationen erledigen das Meiste selbst!
Das zeigte auch unser Gespräch mit Verantwortlichen des Vereins „Help a Refugee e.V.“ in Bremen. Dieser Verein, der schon 2,5 Jahre existiert, ist seit 1,5 Jahren gemeinnützig und wächst mit den Aufgaben. Gegründet aus dem Unistudiengang Wirtschaftsarabistik mit Schwerpunkt Sprache, sind heute von der Ersthilfe für Neuankommende bis zur Unterstützung bei Familienzusammenführung vielfältige Aktivitäten nötig. Natürlich ist die Sprache oft eine Hürde bei der Verständigung z.B. auf den Ämtern. Es kann nicht davon ausgegangen werden, dass die deutschen Beamten immer englisch sprechen, geschweige denn andere Sprachen wie arabisch. Hier werden die Flüchtlinge begleitet und unterstützt.
Familien
Es ist so, dass oft die Männer, die älteren Söhne vorangehen, zuerst hier ankommen. Die Familien zusammenzuführen ist dann ein hartes Stück Arbeit. Alle Papiere müssen im Heimatland mühsam besorgt werden. In Städten wie dem syrischen Homs z.B., die oft völlig zerbombt sind. Dann müssen Wege und Reisemöglichkeiten gefunden werden, Visaanträge gestellt und genehmigt werden. Sind alle Pässe vorhanden? Was ist, wenn Pässe fehlen? Personen, die schon in Ungarn registriert, aber dort nicht bleiben wollten, werden die von hier zurückgeschickt ? Nach dem Dublinabkommen müssten Flüchtlinge dort bleiben wo sie in der EU zuerst ankamen. Welche Belastung für Griechenland, Italien, Ungarn,Kroatien... Und die Geflüchteten!