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Vorwort

„Was wären wir für eine Schule, wenn …“

Schwerpunktthema Bildungsqualität

Es gibt sie noch – die Inseln der Berufszufriedenheit. Trotz aller Probleme in Bremer Schulen, trotz bescheidener Bildungsqualität vielerorts. „Ich gehe jeden Tag gerne zur Arbeit“, sagt Joachim Wolff. Der Schulleiter der Paula-Modersohn-Schule hat seit kurzem einen Grund mehr, das zu betonen. Seine Schule hat es beim Deutschen Schulpreis in die Endrunde geschafft, ein Preisgeld von 5.000 Euro gewonnen und das trotz „katastrophaler Lehrkräftesituation“ in Bremerhaven-Wulsdorf, so der Oberschuldirektor. „Mir fehlt schon lange fast 20 Prozent Personal. Der Mangel wird auch vor 2035 nicht vorbei sein.“ Dennoch freut er sich sehr über die Auszeichnung. Gelobt wurde vor allem die langjährige und nachhaltige Schulentwicklungsarbeit. „Das hat das real vorhandene Kollegium geschafft. Die Schulgemeinschaft ist stolz auf das Erreichte.“

Aber gleichzeitig ist Kollege Wolff auch „genervt, weil wir weder die zugesagte Lehrkräfteausstattung noch die notwendigen räumlichen Voraussetzungen hatten und haben. Was wären wir für eine Schule, wenn beides gegeben wäre“, träumt er. Ähnliches gilt für nahezu alle rund 180 Schulen und auch für viele Kitas in unserem Bundesland, die alle viel mehr Bildungsqualität bieten könnten, wenn bessere Lehr- und Lernbedingungen herrschen würden.

Unsere Autor:innen aus den verschiedensten Bildungsbereichen, beschreiben in ihren Texten die Mängel, nennen die Ursachen dafür, sie machen Verbesserungsvorschläge und stellen Forderungen auf. Und eins wurde uns in der bildungsmagaz!n-Redaktion schnell klar: Die Liste der Bereiche, in denen suboptimale Rahmenbedingungen gute Bildungsarbeit erschweren, ist lang.

Die (oft geringe) Bildungsqualität ist offensichtlich auch ein beliebtes Feld von Karikaturist:innen. Mit ihrer überzeichneten Satire legen sie den einen oder anderen bildungspolitischen Missstand schonungslos offen. Das hat uns bewogen, eine Auswahl davon auf diese und die nächsten Seiten zu stellen.Die Redaktion wünscht viel Spaß beim Lesen und dabei wieder den einen oder anderen Erkenntnisgewinn. Über Rückmeldungen – nicht nur zu diesem Schwerpunkt – freuen wir uns.