Seit vielen Jahren arbeiten Pädagoginnen und Pädagogen unterschiedlicher Fachrichtungen und mittlerweile zunehmend Quer- und Seiteneinsteiger*innen in Kindertagesstätten und Schulen zusammen. Sie tun dies im Rahmen der Gestaltung von Übergängen im Bildungssystem, der Inklusion, des Ganztagsbetriebs, der Arbeit mit geflüchteten und zugewanderten Kindern und Jugendlichen oder auch im regulären Alltag der Bildungseinrichtungen.
Die Anforderungen an eine erfolgreiche Zusammenarbeit im schulischen und außerschulischen Alltag sind sehr viel komplexer geworden.
Hinzu kommen unterschiedliche Dienstherren, unterschiedliche (Bildungs-)Aufträge, unterschiedliche Arbeitszeiten oder auch der unterschiedliche Status der Kolleg*innen.
Im deutschen Bildungssystem fehlt es nicht nur schlichtweg an multiprofessionellem Personal, sondern auch an den Rahmendbedingungen hierfür und an überzeugenden Konzepten.
Die Zusammenarbeit unterschiedlicher Professionen verläuft nicht immer reibungsfrei.
Multiprofessionelle Zusammenarbeit steht zum Beispiel vor der Herausforderung, interprofessionelle Haltungen, Vorurteile, spezifische Gewohnheiten und pädagogische Zugänge zu klären und gemeinsam zu bearbeiten, damit die Kooperation produktiv verlaufen kann. Dies gelingt am besten, wenn alle Beteiligten unter Einbringung der jeweiligen Fach- und beruflichen Handlungskompetenz eine gemeinsame Verantwortung für die Lernenden entwickeln und an einem Strang ziehen.
Auf ein gemeinsames berufliches Selbstverständnis werden die Kolleg*innen in der Regel jedoch nicht vorbereitet, etwa durch eine entsprechende Personalplanung, Fort- oder sogar Ausbildung.
Was brauchen Kinder und Jugendliche? Wie können sie am besten lernen?
Besonders die bildungspolitische und pädagogische Herausforderung der Inklusion erfordert eine gemeinsame Reflexion der beteiligten Pädagog*innen über Werte und Haltungen in der täglichen Arbeit, über den „inneren Kompass“ des eigenen und gemeinsamen Handelns:
Weg von Systemen, die sich passende Kinder „suchen“ – hin zu Systemen, die sich an Kinder und junge Menschen anpassen.
Weg von der „Fürsorge“ – hin zu echter Teilhabe und einer kinder- und menschenrechtsbasierten inklusiven Bildung, wie sie das Berufsethos der Bildungsinternationalen formuliert.
Mit unserer Fachtagung wollen wir die Kooperation verschiedener Professionen untersuchen, unsere bildungspolitischen Positionen weiter entwickeln und Impulse geben für ein professionelles und kollegiales Miteinander, um die Kolleginnen und Kollegen in den Bildungseinrichtungen zu stärken und
zu unterstützen.
Hierzu laden wir euch herzlich ein!
Dr. Ilka Hoffmann (Vorstandsbereich Schule)
Björn Köhler (Vorstandsbereich Jugendhilfe und Sozialarbeit)