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Erzieher:innen an Schule

Unverzichtbare Mitgestalter:innen

GEW-Fachtag der Pädagogischen Mitarbeiter:innen

Wertschätzung für die PMs: Sascha Aulepp beim GEW-Fachtag (Foto: Paul Dammann)

Fachtage in Pandemiezeiten sind eine große Herausforderung. Gerade im pädagogischen Arbeitsbereich fehlten in den vergangen Monaten Begegnungen; Orte zur Aussprache über die besonderen Aufgaben im Corona-Alltag wären sehr wichtig gewesen. Nun konnten wir endlich am 29. September einen Fachtag durchführen. Nach einer wertschätzenden Rede der Bildungssenatorin Sascha Aulepp, der gewerkschaftlichen Forderung durch die GEW-Landessprecherin, nach Anerkennung mit deutlicher Gehaltsverbesserung, S 8b für alle, stellten sich drei Vertreter:innen des PR Schulen vor und bekundeten ihre Unterstützung bei Problemen.

Der Impulsvortrag von Dr. Anne Breuer aus Berlin zu Gelingensbedingungen von Lehrkraft-Erzieher:in-Teams an ganztägigen Grundschulen wurde digital geführt und begann mit der Betrachtung der unterschiedlichen Standpunkte, dem der Ausbildung und dem sozialen Standpunkt: fördern oder selektieren versus helfen und verstehen. Dabei hat sie drei Bereiche der Zusammenarbeit herausgestellt: Subordination, Approbation und Integration. Als Gelingensbedingungen wurden benannt: Kooperieren, sich fallbezogen austauschen (zwei Gespräche je Kind / im Jahr), eigene Vorstellungen benennen und Perspektiven entwickeln.

In der Kaffeepause war Zeit zu fachsimpeln und sich informell auszutauschen. Zwei Workshop-Angebote am Vor- und Nachmittag mit Ima Drolshagen und Hajo Kuckero, zu den Themen „Wir machen den Unterschied“ und „Was muss ich? – Was kann ich?“ fanden großes Interesse.

Ganztag und Doppelbesetzung sind die Schlagworte der Gegenwart und Zukunft. Die Pädagog:innen sind unverzichtbare Mitgestalter:innen dieser Entwicklung und gemeinsam mit den Lehrkräften in die Planung und Konzeptentwicklung einzubeziehen. Nur so wird eine fachliche Wertschätzung ausgedrückt und gute, sinnvolle Freizeitgestaltung auf den Weg gebracht. Die Bezeichnung der „Betreuung“ ist nicht zeitgemäß und disqualifiziert den wichtigen, fachlichen Anspruch im Ganztag.

Schüler:innen brauchen im Ganztag gut ausgebildete Pädagog:innen, die sie fördern und fordern und deren Arbeit nicht mit der der Lehrkräfte vermischt wird. Klare Rollenbilder ermöglichen angemessenen Austausch und Entwicklung. Das muss sich auch in einer angemessenen Kooperationszeit, Bezahlung, Aufstiegsmöglichkeiten (z. B. Anleitung, Koordinierung) und klar definierten Räumen (keine Klassenräume in der Freizeit) abbilden.

Vorbei sein müssen die Zeiten, in denen die nicht unterrichtenden Pädagog:innen als Springkräfte in der Krankenvertretung fungieren. Dringend brauchen wir Ausbildungsprogramme für Kolleg:innen, die ohne pädagogische Ausbildung angestellt wurden.