Zum Inhalt springen

Schwerpunkt

Über die Stadtteilschule zur Senatorin

Sascha Leclercq arbeitet als Vorkurs-Sprachförderlehrkraft an der Grundschule Halmerweg

Foto: Werner Pfau

Ich bin in Frankreich aufgewachsen und für das Studium nach Deutschland gekommen. Parallel zu meinem Germanistikstudium in Bamberg wurde ich vom Deutsch-Französischen Jugendwerk in der Methode der Sprachanimation ausgebildet, die ich bei der Begleitung sehr diverser Kinder- und Jugendgruppen während interkultureller Begegnungen einsetzen konnte, um die Kommunikation und den interkulturellen Austausch zwischen den Teilnehmer*innen zu stärken. 

Erst Französischkurs, dann Vorkurs

Nach einem kurzen Umweg über eine isländische Grundschule kam ich dann mit dem Programm FranceMobil nach Bremen und Niedersachsen und führte zwei Jahre an Schulen im Sekundarbereich Sprachanimationen durch. Im Anschluss wurde ich vom Institut français eingestellt, um an der Hochschule Bremerhaven und an der Universität Bremen Französischkurse zu geben. Da die Arbeit mit Schüler*innen mir jedoch besonders gut gefallen hatte, habe ich mich als Sprachförderlehrkraft für die Vorkurse beworben. Kurz vor dem Ende meines Masterstudiums kam unerwartet eine Rückmeldung, und ich wurde über die Stadtteilschule eingestellt.

Anspruchsvolle Arbeit

Ich hatte das große Glück, an die Grundschule am Halmerweg zu kommen, an der ich auf ein tolles Kollegium traf und etwa ein Jahr mit der sehr erfahrenen Kollegin Barbara Schüll zusammenarbeiten durfte. Seit Februar ist meine Kollegin in Rente, ich wurde von der SKB übernommen und darf den Vorkurs leiten. Der Vorkurs ist eine besondere Gruppe, in der die Ankunft ausländischer Kinder in der deutschen Sprache und in der deutschen Schule begleitet wird. Von den ersten Spielen mit anderen Kindern, den ersten Wörtern, Sätzen und dem Erlernen der sozialen und schulspezifischen Regeln bis zum Übergang in eine Regelklasse begleiten wir Kinder. Die Arbeit ist anspruchsvoll und erfordert viel gute Laune, Kreativität und Geduld, um den Kindern eine schöne Ankunftszeit zu ermöglichen. Neugierde, Spaß und Lust am Lernen sollen die Verständnisschwierigkeiten und den Frust der Anfänge übertreffen. 

Intensive Zusammenarbeit

Besonders wichtig ist die oft (zeit)intensive Zusammenarbeit mit den Eltern, die auch das deutsche Schulsystem kennenlernen müssen, sowie mit dem Kollegium: die Klassen- und Sportlehrkräfte, die die Kinder in ihren Klassen aufnehmen, die Sonderpädagog*innen, die bei der Zuteilung in den jeweiligen Jahrgängen mitbestimmen und uns helfen, die Bedürfnisse mancher Kinder besser zu verstehen, die Sekretär*innen, die die Familien zum ersten Mal an der Schule empfangen und bei allen administrativen Angelegenheiten eine große Hilfe sind, die Schulsozialarbeiter*innen, die für die Familien und Kinder eine notwendige Hilfe sind bei der Bewältigung der Schwierigkeiten, die die Ankunft in einem fremden Land, die Flucht aus schwierigen Lebenslagen und Konfliktzonen mit sich bringen können ... 

 

---