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Tarifverhandlung und Ausländische Lehrkräfte

Seit einigen Jahren arbeiten Lehrkräfte aus Großbritannien und anderen EU Ländern in Bremerhaven und Bremen, u.a. im sogenannten „Native Speaker Programm.“ Wir werden überwiegend als Englisch-, bzw. Französisch- und / oder SpanischlehrerInnen eingesetzt und bringen damit mehr Authentizität ins Klassenzimmer. Jede angestellte Lehrkraft hat eine abgeschlossene, EU-weit anerkannte Lehramtsausbildung und arbeitet hier als VollzeitlehrerIn mit der entsprechenden Stundenzahl und weiteren Verpflichtungen (u.a. Pausenaufsicht, Klassenleitung etc.). Mittlerweile haben einige von uns einen unbefristeten Vertrag.

Mehrere von uns sind in die GEW eingetreten. Mit ein Grund warum viele von uns eingetreten sind, ist unsere Forderung für einen gerechten Lohn. Mittlerweile konnte, mit Unterstützung des Personalrates und der Gewerkschaft, erreicht werden, dass die EU- qualifizierten Lehrkräfte nach TVL 11 bezahlt (vormals TVL 10) und in Bremerhaven direkt beim Magistrat eingestellt werden.
Wir unterstützen die Forderung der GEW
„dass Lehrkräfte mit vollwertigen ausländischen Lehrerabschlüssen genauso bezahlt werden wie ihre Kolleginnen und Kollegen mit deutschem Lehrerabschluss.“ (Ilse Schaad in 7-8/2009 Erziehung und Wissenschafthttp://www.gew.de/Countdown_laeuft_neue_Entgeltordnung_fuer_Lehrkraefte.html, nebenstehend als pdf))
Im Folgenden zeigen wir in konkreten Beispielen wie diese Ungerechtigkeit für LehrerInnen mit ausländischem Abschluss aussieht...

  • Kollege A unterrichtet in einer Berufsbildenden Schule. Da seine Leistung dort geschätzt wird, darf er Referendare ausbilden. Sobald diese dann ihr 2. Staatsexamen in der Tasche haben, bekommen seine neugebackene KollegInnen TVL 13. Er selbst bildet weiter aus und bekommt weiterhin TVL 11.
  • Kollegin B darf in ihrer Heimat bis zur Oberstufe unterrichten, wird hier aber in Sek I eingesetzt. Dort unterrichtet sie Mathematik und Physik und bekommt TVL 11
  • Kollege C unterrichtet in der ersten Sek I Schule in Bremerhaven, in der Förderkinder integriert unterrichtet werden. Entsprechende Erfahrung und eine Zusatzqualifikation in Inklusionspädagogik bringt er aus einem EU-Land mit. Natürlich wird dieses nicht anerkannt uns so arbeitet auch er weiter für TVL 11.
  • Kollegin D unterrichtet in einer Berufsbildenden Schule. Sie unterrichtet auch Kurse zur Abiturvorbereitung. Darüberhinaus bildet sie in Deutschland DozentInnen für Volkshochschulen aus und ist Vorsitzende eines Ausschusses der IATEFL (International Association of Teachers of English as a Foreign Language). Ihre angestellten KollegInnen bekommen TVL 13, sie selbst TVL 11. Ihre KollegInnen sind über diese Ungleichbehandlung ebenfalls empört.

Wir wollen keine Sonderbehandlung und wissen, dass neu angestellte LehrerInnen in der Primarstufe und in Sek I im Land Bremen auch auf TVL 11 eingruppiert werden, sofern sie nicht verbeamtet werden sollen. Letzteres ist den EU KollegInnen ebenfalls verwehrt.
Wir fordern deswegen nicht nur Lohngerechtigkeit für uns, sondern Lohngerechtigkeit für alle Lehrkräfte!

Kontakt
Karsten Krüger
Schriftleiter des Bildungsmagaz!ns
Adresse Bahnhofsplatz 22-28
28195 Bremen
Telefon:  0421-33764-39
Mobil:  0173 6831678