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Erzieher*innen

Soziales Lernen im Ganztag

Fachtag für Erzieher:innen an Schulen

Menschen im Kreis sitzend auf einem Fachtag
Foto: Paul Dammann

Unter dem Titel „Soziales Lernen im Ganztag“ fand am 10. März der zweite Fachtag für Erzieher:innen an Schulen statt. Wie wäre Schule ohne Erzieher:innen? Diese Fragestellung, und noch wichtiger, die Antworten, zeigten deutlich auf, dass vor allem Grundschule ohne die soziale Arbeit ein Ort ohne Verlässlichkeit, Mittagstisch und attraktive Freizeitangebote wäre. Aktuell sei vor allem Verlässlichkeit der Schulen nicht gewährleistet, da viele Kolleginnen und Kollegen in der Krankenvertretung eingesetzt würden.

Die politische Referentin der GEW, Katharina Krieger, berichtete ausführlich über den Einzug von nichtunterrichtenden Menschen in Schule. Auf dem Weg zum Ganztag kam Senator Willi Lemke Ende der 90er Jahre auf die Idee, Menschen über Elternvereine mit Honorarverträgen für Betreuungszeiten zu beschäftigen. So konnten Lehrkräfte eingespart werden.

Erst durch Dienstvereinbarungen, die der Personalrat Schulen erwirken konnte, wurde die unsägliche Beschäftigung über Elternvereine beendet. Gleichzeitig wurde festgelegt, dass Erzieher:innen eingestellt werden müssen, um im Ganztag und in der Verlässlichen Grundschule für die Schüler:innen gute und ergänzende Angebote zum Unterricht umzusetzen. Diese Vereinbarung wird leider immer wieder dadurch unterwandert, dass die Bildungsbehörde Beschäftigte von freien Trägern einsetzt. Sie werden ohne Qualifikation und/oder mit geringer Stundenzahl und/oder schlechter Bezahlung eingestellt. 

Forderungen der Nichtunterrichtenden:

Nichtunterrichtende Pädagog:innen müssen Erzieher:in sein; Nicht ausgebildeten Kolleg:innen muss ein begleitendes Qualifizierungsangebot gemacht werden, und dieses muss spätestens ein Jahr nach Beginn der Beschäftigung begonnen werden; Erzieher:innen vertreten Erzieher:innen bei Krankheit und Lehrkräfte vertreten Lehrkräfte; Schüler:innen brauchen extra Räume für den sozialen Bereich; Es braucht Teamzeit für Erzieher:innen; Kooperationszeit mit den Lehrkräften; Teilnahme an Konferenzen muss selbstverständlich werden; Erstellung eines Arbeitskonzepts mit allen Beteiligten.

Forderungen der Gewerkschaft:

1. Fortbildungsangebote für die Arbeit mit den Schüler:innen; 2. Gemeinsame Konferenzen; 3. Konferenzzeit ist Arbeitszeit; 4. Zeit für Teambildung für Lehrkräfte und nichtunterrichtendes Personal; 5. Angemessene Entlohnung (TV L 9, ohne 95% Regelung); 6. Vollzeitangebote für alle Erzieher:innen; 7. Bildung einer Fachgruppe.

Fazit

Auch dieser Fachtag zeigte, wie wichtig regelmäßige Auseinandersetzungen im Kollegium sind. Darüber hinaus sind fachliche Impulse und gewerkschaftliche Forderungen eine gute und sinnvolle Mischung, um neue Wege zu gehen. Katharina Krieger, Ima Drolshagen und Petra Pfistner haben den Fachtag durch Diskussionen und anregende Methoden zu einer gelungenen Veranstaltung gemacht. Als Gewerkschaftssprecherin wünsche ich mir natürlich die Gründung einer aktiven Fachgruppe, denn nur die Beschäftigten können optimal ihre Interessen benennen und Forderungen aufstellen. Dies muss stärker Einzug in den Stadtverband und den Gewerkschaftstag finden, damit wir die nötige Entwicklung unterstützen können.