Die Schulen bleiben deshalb unterversorgt. Fertig ausgebildete ReferendarInnen werden trotz teilweiser mündlichen Einstellungszusagen nicht übernommen. Kurzfristig wird das Versetzungskarrussell in Gang gesetzt, um an einigen Schulen große Löcher zu stopfen und an anderen Schulen solche aufzureißen. Die betroffenen KollegInnen gehen mit Ungewissheit über ihren zukünftigen Einsatz in die Sommerferien. Das Schuljahr wird aufgrund der Kürzungen und zeitlichen Verzögerungen schlecht starten. Stundenpläne werden Lücken aufweisen und verspätet erstellt werden.
Das Finanzressort hatte ursprünglich einen Einstellungsstopp vorgesehen, weil die Bildung angeblich rechnerisch überversorgt ist. Dieser Einstellungsstopp konnte aufgrund der vielen Proteste von GEW, ZEB, GSV und Schulleitervereinigung verhindert werden, aber die beschlossenen Einstellungen auf 110 Lehrerstellen werden durch Umverteilung des Haushaltes innerhalb des Bildungsressorts finanziert, indem dort an anderer Stelle gekürzt wird. Kürzungsmaßnahmen sind:
- Streichung von 80 Plätze für auszubildende ReferendarInnen
- Vorerst keine Weiterbildung von Lehrkräften zu im Rahmen der Inklusion benötigten SonderpädagogInnen
- Erhebliche Kürzung bei der Lehrerfortbildung des LIS
- Keine Erhöhung bei der Ausbildungsplätze für ErzieherInnen, die aufgrund des KiTa-Ausbaus vorgesehen war
Die 110 Lehrerstellen sollen durch beabsichtigte Teilzeitverträge auf mehr Personen verteilt werden. Das klingt zwar sozial, stellt aber angesichts der geringen Berufsanfängergehälter für viele junge KollegInnen eine Zumutung dar.
Für die GEW ist offensichtlich, dass der verabschiedete Bildungsetat weder für eine qualitativ gut ausgestattete Schule noch für die von der Koalition beschlossenen Schulentwicklungsvorhaben reicht. Wer Inklusion, Sprachförderung, Oberschulausbau und Ganztagsschulen beschließt, muss dafür auch zusätzliches Geld bereit stellen!