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Perspektiven der Lehrer*innenbildung

Qualität an Bremer Schulen?

Zukunftsforum Lehrer*innenbildung startet Veranstaltungsreihe

In der vergangenen BLZ hatten wir im Rahmen des Zukunftsforums Lehrer*innenbildung eine Veranstaltungsreihe angekündigt, die vor den Sommerferien unter dem Titel „Qualität aus Hamburg?“ begann. In ihrem Vortrag, der im Landesinstitut für Schule stattfand, berichtete Anja Bensinger-Stolze, Vorsitzende der GEW Hamburg, über das dortige Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung (IfBQ). Dieses wurde im politischen Raum in Bremen als Vorbild zur Gründung eines entsprechenden Instituts in unserem Bundesland genommen. Referat und Diskussion zeigten die kritische Sicht auf eine derartige Einrichtung. Bemerkenswert waren Anjas Ausführungen insofern, als dass in Hamburg nur „Rohdaten“ erhoben würden, zu denen das dortige Institut lediglich ein „Deutungsangebot“ vorlege. Die Wirkung auf die Schulen sei bescheiden, Ressourcenzuteilungen erfolgten ohne Bezug auf die Analysen des IfBQ. Insbesondere würden die Schulen nicht gefragt, welche Daten sinnvoller Weise zu erheben seien. Mithin dienten die Erhebungen lediglich als Argumentationshilfe für den Senat.

Dessen ungeachtet erscheint der Aufbau eines Bremer Instituts unaufhaltbar. Um jedoch einen sinnvollen Beitrag für die Schulentwicklung leisten zu können, wurden in der geschilderten Veranstaltung folgende Punkte hervorgehoben:

1. Das entstehende Institut muss als Dienstleister fungieren. Die Daten müssen einen Nutzen für die Schulen entfalten.

2. Entscheidend wird sein, ob das Institut in Bremen einen Beitrag zur Klärung der Frage, „Was heißt Qualität an Bremer Schulen?“ leisten kann. Der Fokus ist auf die Pädagogik zu legen.

3. Des Weiteren ist zu erörtern, welches Wissen aus den vorliegenden Daten zu generieren sei. Die Schulen müssen beraten werden. Ein Entwicklungsprozess sei anzustoßen und zu begleiten.

4. Gefordert wird eine Vernetzung des Instituts mit anderen Bereichen gesellschaftlicher Arbeit, beispielsweise dessen Einbeziehen in die Stadtentwicklung.

Das Zukunftsforum wird die Entwicklung weiterhin beobachten – und ein zweites brisantes Thema behandeln.

Am 8. November 2018 findet um 18.30 Uhr an der Universität die Veranstaltung „Studierende in die Schule“ statt. Vertreter*innen aus Schulen und Lehrer*innenbildung sowie in verschiedener Weise „Betroffene“ werden die Situation zwischen Lehrkräftemangel, Recht auf Bildung und Ausbildung erörtern und daraus Konsequenzen für gewerkschaftliche Forderungen und Aktivitäten ziehen. Genauere Infos folgen.