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Wie kam ich zur Personalratsarbeit?

Die GEW und die GEW-Fraktion im Personalrat braucht aktive MitstreiterInnen

Bevor ich mich für die PR-Arbeit interessierte, war ich nur sporadisch in der GEW aktiv und hatte meine eng begrenzte Zeit und Energie für innerschulische Belange, auch für Arbeitnehmerinteressen, eingesetzt. Allerdings hatte ich während der Ausübung meines 1. Berufes viel Gewerkschafts- und Frauenarbeit gemacht.

Als ich zur Erkenntnis kam, dass meine schulischen Bemühungen wenig bewirkten, entschloss ich mich für einen Sitz im PR zu kandidieren - selbstverständlich als Arbeitnehmerin und in Schule beschäftigt auf der GEW-Liste. Personalrätin? Warum?

„Daran können wir nichts ändern! Beschwerden, Veränderungsvorschläge, das kostet doch viel Zeit und bringt gar nichts!“ Diese oder ähnliche Äußerungen wollte ich nicht mehr akzeptieren. Können KollegInnen oder ein ganzes Kollegium überhaupt keine Kritik weiterleiten oder (konstruktive) Vorschläge Entscheidungsträgern zukommen lassen und Verbesserungen herbeiführen? Mich frustrierte dieser Zustand zusehends und ich wollte so nicht mehr weitermachen.  Sollte ich in ein anderes Bundesland wechseln oder sogar eine andere Arbeit suchen? Nein!

Auch früher schon hatte ich meinen „Institutionen- und Berufs-“ Frust aktiv mit Hilfe meiner damaligen Gewerkschaft ÖTV als Vertrauensfrau im Allgemeinen Sozialdienst  (mein Erstberuf ist Sozialpädagogin) und später mit der GEW im Ausbildungspersonalrat während des Referendariats und als 1. Frauenbeauftragte bei der Landesfeuerwehrschule kanalisiert.

Als ich dann von meiner Betriebsgruppensprecherin vor der vorletzten Personalratswahl angesprochen wurde, ob ich kandidieren wolle, hat es bei mir nicht mehr all zu lange mit einer Entscheidung für den PR gedauert.

Inzwischen bin ich seit zweieinhalb Jahren Vorsitzende. Auch in dieser Position laufe ich bei so manchem Anliegen gegen „Betonmauern“, Aber: in der Funktion als Personalrätin kann ich Anliegen, Forderungen, Kritiken bei den Verantwortlichen vortragen und oft auch diskutieren.

Schwierige Themen sind oft durch mangelnde Ressourcen bedingt und sind deshalb so schwierig. Sie bedürfen eines langen Atems bzw. sind auch mal erfolglos. Aber es gibt auch viele Anliegen, wo ich bzw. „meine PersonalrätInnen“ sehr wohl Einfluss nehmen können und „Erfolge“ erzielen. Gerade bei individuellen Angelegenheiten, wie bei Wiedereingliederungen, gefährdeten Probezeiten, persönliche Schwierigkeiten am Arbeitsplatz, Eingruppierung bzw. Erfahrungsstufen u.v.a.m., können wir immer wieder unterstützen und bessere Bedingungen aushandeln. Auch hilft es KollegInnen oft schon, dass ich zuhöre und eine schwierige Situation bespreche und evtl. Wege zu Verbesserungen aufzeigen kann bzw. bei (schwierigen) Dienstgesprächen meine Begleitung anbiete.

Warum bin ich als Personalrätin in der GEW?

Besonders im Vorstand und später als Vorsitzende des PRs ist eine enge Zusammenarbeit mit meiner Gewerkschaft notwendig und hilfreich. Notwendig, da viele Fragen und Probleme, die in der täglichen Arbeit auftreten, nicht oder nur zum Teil durch unsere Unterstützung und Initiative geklärt werden können. Im PR können wir uns für KollegInnen einsetzen, wenn z.B. die Wiedereingliederung nach längerer Erkrankung gestaltet werden muss.Geht es aber um die bekannterweise strukturelle Überlastung und dadurch verursachten Erkrankungen kann ich als GEWerkschafterin dies in die GEW hineintragen und versuchen, es zum Thema auf Stadt-, Landes- oder Bundesebene zu machen und politische Forderungen aufzustellen, notfalls auch Protestmaßnahmen mit planen und durchzuführen. Dies ist ein demokratischer Prozess - nicht immer kann ich ausreichend MitstreiterInnen finden, aber ohne GEWerkschaft stünde ich alleine da. Hilfreich ist die GEW in vielfältiger Weise:

So führen wir gemeinsame Seminare durch (z.B. für NeuanfängerInnen, Personalausschussmitglieder etc.),  bzw. wir bekommen für unsere konkrete PR-Arbeit gute Fortbildungen angeboten, die nichts oder wenig kosten. Als Vorsitzende kann ich nur eines sagen: die GEW hilft mir sehr und die Mitgliedschaft hat sich vielfach bezahlt gemacht.

Und ganz zum Schluss: Die GEW und die GEW-Fraktion im Personalrat braucht aktive MitstreiterInnen. Meldet euch bei den GEW-Stadtverbänden oder bei der GEW-Fraktion des Personalrates, wenn ihr aktiv mitarbeiten wollt!