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Wer nimmt ein Studium auf?

Hochschulinformationssystem (HIS) veröffentlicht Daten über die nachschulische Studien- und Berufsbildungswahl der Studienberechtigten 2008

Die Studie belegt deutlich den Zusammenhang zwischen Nichtaufnahme eines Studiums und finanzieller Situation der Studienberechtigten. 77 Prozent der „Studienberechtigten ohne Studienabsicht“ gaben das „Fehlen der finanziellen Voraussetzungen“ an, ebenso viele wollen „möglichst schnell selbst Geld verdienen“ (und sind wohl der Ansicht, dass sie das nach drei Jahren Bachelor noch nicht können). 73 Prozent wollen sich „nicht mit BAföG-Darlehen oder Krediten verschulden“, 69 Prozent gaben als Grund an, „Studiengebühren würden die finanziellen Möglichkeiten übersteigen“ (obwohl es solche in nur sechs Ländern gibt). Es lässt sich feststellen, dass Studiengebühren, Verschuldung und mangelnde Förderung Haupthinderungsgründe für die Aufnahme eines Studiums sind.
Deutlich mehr männliche als weibliche Studienberechtigte beginnen ein Studium. Dabei ist „der Anteil, der auf finanzielle Gründe verweist, bei Frauen deutlich höher als bei Männern“. Während 75 Prozent der Frauen sich aufgrund von Studiengebühren gegen ein Studium entscheiden, führen „nur“ 57 Prozent der Männer diese als Grund auf.
Auffällig ist, dass der Anteil derjenigen, die sich für ein Fachhochschulstudium entscheiden, kontinuierlich wächst, während der Anteil derer, die ein Studium an einer Universität beginnen, eher stagniert (Fahchhochschulstudienplätze sind billiger und Absolventen in der Regel schlechter bezahlt). Auch hier sind es insbesondere Frauen, die sich vermehrt gegen einen Universitätsstudium entscheiden (2008 niedrigster Wert seit 1996). Die Verteilung zwischen Fachhochschul- und Universitätsstudium ist bei Frauen 33:13, bei Männern 20:21.
Insgesamt entscheiden sich 31 Prozent der Abiturienten gegen ein Studium (Frauen: 36, Männer: 25).

Quelle: Christoph Heine / Heiko Quast, Studienberechtigte 2008, HIS-Projektbericht, November 2009

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