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„Stunksitzung“ und politischer Aschermittwoch für Bessere Bildung GEW, Eltern und Schüler feiern 1. Bremer Bildungskarneval

Um ihre Krawatten und um die Schlüssel zu den Schatztruhen des Rathauses müssen die Mitarbeiter des Bremer Rathauses am Donnerstag fürchten. Dem Vorbild der rheinischen Altweiberfastnacht folgend wollen VertreterInnen von GEW und ZEB am Donnerstag, den 12.02. das Bremer Rathaus erstürmen. Damit läuten sie den 1. Bremer Bildungskarneval ein, der bis zum (politischen) Aschermittwoch die Probleme der Schulen und der Bildungsfinanzierung auf die Schippe nimmt. „Wenn die hohen Herrschaften im Rathaus die Bildungsfinanzierung nicht hinkriegen, müssen wir wohl selbst das Zepter in die Hand nehmen“, begründet Petra Lichtenberg, Landesvorstandssprecherin der GEW Bremen, die für Bremen ungewöhnliche Aktion. Närrisches Volk der GEW und des ZEB werden als Ehrengarde das Dreigestirn der GEW zum Rathaus begleiten.

Bremen – Die Altweiberfastnacht ist aber nur der Auftakt, am 16.02. also am Rosenmontag wird um 18.00 im Schlachthof die Bremer Bildungspolitik von Eltern, Lehrern und anderen Pädagog*innen auf´s Korn genommen. „Wir machen Stunk“ lautet das Motto des Bremer Bildungskarnevals. Geplant ist ein bunter Abend mit Büttenreden, Sketschen, Liedern und viel Life-Musik zweier Lehrerbands. „Die Bremer Bildungspolitik ist oft genug nur noch zum Verzweifeln – jetzt nehmen wir sie zum Anlass, um mit Bissigkeit, Alberei und Spaß mal ordentlich abzulästern“, so Petra Lichtenberg.

Das Finale des Bremer Bildungskarnevals findet in Bremerhaven zwei Tage später am Aschermittwoch statt: Bei einem politischen Aschermittwochsumzug werden an vier Standorten – natürlich wieder mit Bagger und Traktor – die GEW, der ZEB und die Schülervertretung ihre Forderungen bunt und schrill präsentieren. Ziel ist, die "Pappnase" an Bürgermeister Jens Böhrnsen zurückgeben und ihn mit Hilfe von Briefen aus den Schulen an seine nicht eingehaltenen Zusagen zu erinnern. Viele Eltern, Schülerinnen und Schüler und viele Pädagogen seien wieder mit auf der Straße, führt Lichtenberg aus. „Bildung ist unterfinanziert, wir werden keine Möglichkeit auslassen, dies in der Öffentlichkeit kund zu tun. Die versprochenen Bafög-Millionen verbessern die Situation ein wenig – für gute Bildung reichen sie aber noch lange nicht.“

Das gilt übrigens auch für die Gehälter der im Öffentlichen Dienst der Länder Beschäftigten, deren Verhandlungen zur Tarif- und Besoldungsrunde 2015 ebenfalls am 16.2. beginnen. Mehrere Tausend Beschäftigte an Bremer Schulen und Hochschulen sind als Angestellte oder Beamte von dieser Runde betroffen. Die Gewerkschaften fordern 5,5% mehr Lohn. „Wenn wir als GEW mit dem Zepter in der Hand die Tarife und das Besoldungsrecht machen, kommt für Bremen deutlich mehr heraus, als mit Schulden- und anderen Spaßbremsen“, gibt sich GEW-Sprecher Gloede zuversichtlich.