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Soziale Arbeit an Schulen

Soziale Arbeit als eigenständige Profession ist in den letzten Jahren zum festen Bestandteil der Schulen geworden. Die Anfänge reichen in Bremen bis in die Bildungsreformen der 70er Jahre zurück, als an den ersten Gesamtschulen SozialarbeiterInnen und an den Grundschul-Vorklassen SozialpädagogInnen eingestellt wurden. Danach tat sich lange Zeit nichts.

Erst seit der Ausdehnung des Schultages, zunächst 1999 mit der "Verlässlichen Grundschule", danach mit den Ganztagsschulen, stieg das Interesse der Bildungspolitiker an zusätzlichen Arbeitskräften – mit der damals offen geäußerten Kalkulation, dass Lehrkräfte für diese Arbeit zu teuer seien. Es wurden "Betreuungskräfte" in großer Anzahl eingestellt, häufig in prekären Beschäftigungsverhältnissen und ohne ausreichende Qualifikation. Nur durch die hartnäckige Interessenvertretung der GEW und des Personalrats Schulen konnten für diese KollegInnen eine ErzieherInnen- Weiterbildung und eine Dienstvereinbarung über die Beschäftigungsbedingungen durchgesetzt werden.

Mit dem "Bildungs- und Teilhabe-Programm" der Bundesregierung kamen in den letzten Jahren mehr SozialarbeiterInnen mit Fachhochschul-Abschluss in die Schulen. Auch deren (überwiegende) Weiterbeschäftigung nach dem Auslaufen des Bundesprogramms war ein harter Kampf.

Schon seit den 90er Jahren werden SozialpädagogInnen und SozialarbeiterInnen ("Soziale Arbeit" ist der Sammelbegriff) in Leiharbeit beschäftigt. Das ist ein Skandal, an den wir uns schon gewöhnt haben, aber nicht gewöhnen sollten. Als fester Bestandteil der Kollegien haben sie einen Anspruch auf ein Übernahmeangebot durch den Öffentlichen Dienst. Zurzeit geht es dabei in erster Linie um die Schulvereine als besonders ungeeignete Beschäftigungsträger. Hiermit beginnt unser Themenschwerpunkt. Danach stellen wir die Profession der Sozialen Arbeit aus Sicht der Landesarbeitsgemeinschaft und die Ausbildung an der Hochschule vor und berichten schließlich aus einzelnen Schulen.