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Leserbrief

Nach der Pandemie ist vor der Pandemie 

Leserbrief für die BLZ von Werner Begoihn 

Grafik: Susanne Carstensen

Nach der Pandemie ist vor der Pandemie  – diesen Ausspruch habe ich mehrfach gehört und er hat ja auch seine Berechtigung, weil die Bedingungen für den Ausbruch einer Pandemie erhalten bleiben. Mich hat dieser Ausspruch dazu inspiriert, mich zu fragen, was denn in Vorbereitung auf eine neue Pandemie zu tun sei. 
Hier eine kleine Auswahl meiner Ideen: 

  • Das Meldesystem der Gesundheitsämter sollte so digitalisiert sein, dass schnelle Übermittlung und Zusammenführung der Daten von Erkrankten möglich sind. Die Daten, die erhoben werden, sollten eine Statistik ermöglichen, die dazu beiträgt, genauer herauszufinden, wie sich der Krankheitserreger verbreitet (wo hat der oder die Kranke eingekauft, welche Verkehrsmittel hat er oder sie benutzt, wo und als was ist er oder sie beruflich tätig). 
  • Der Infektionsschutz besonders gefährdeter Personenkreise zum Beispiel in Altenheimen sollte durch das Pflegepersonal eingeübt und die dazu notwendigen Materialen bevorratet werden. 
  • Belüftungssysteme, die für eine schnelle Entfernung gefährlicher Aerosole sorgen, sollten entwickelt und in Krankenhäusern installiert werden, aber auch für die Installation zum Beispiel in Klassenräumen bereit stehen. 
  • viel wäre noch zur Digitalisierung an Schulen zu sagen 

Der leider gar nicht komische Witz liegt darin, dass 2012 eine Studie erarbeitet und im Januar 2013 veröffentlicht wurde, die die Gefahr einer Pandemie beschreibt. (Drucksache 17/12051 des deutschen Bundestags). Alle oben geäußerten Ideen hätten auch im Bundesgesundheitsministerium entwickelt und auf ihre Realisierung hätte hingearbeitet werden müssen. Die Äußerung jedenfalls, dass niemand mit einer solchen Pandemie hätte rechnen können, weist auf nicht gemachte Hausaufgaben hin. 
Leserbrief für die BLZ von Werner Begoihn