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Personalversorgung

Mit der erwartet hohen Fehlquote

Schul- und Kitajahr beginnt mit großen Personalproblemen

Das Schul- und Kitajahr beginnt mit einer wie erwartet hohen Fehlquote. Dass diese Fehlquote nicht auch zu einer entsprechenden Unterrichtsausfallquote führte, ist neben einigen Rechentricks insbesondere dem Umstand geschuldet, dass viele Menschen in Bremer und Bremerhavener Schulen verantwortlich und verantwortungsvoll unterrichten, die selbst aber noch Lernende sind, sei es als Studierende (mal mit, mal ohne Masterabschluss) oder als sogenannte Quer- oder Seiteneinsteiger*innen. Bei allem Engagement bei diesen Personen, aber da fehlt es nicht selten an ausreichenden didaktischen oder entwicklungspsychologischen Grundkenntnissen.

In den Kitas ist der Personalschlüssel nur auf dem Papier gut; zunehmende Belastung durch Personalmangel und Notdienste werden das kommende Jahr prägen, neben allen Kita-Plätzen, die es noch gar nicht gibt.

In Bremerhavener Schulen haben wir einstellungsmäßig, leider nicht eingruppierungsmäßig  Berlin erreicht: Ca. ein Drittel aller neuen Stellen sind von nicht voll ausgebildeten Lehrkräften besetzt, in der Stadt Bremen liegt der Anteil (noch) darunter; es ist müßig, sich mit der Bildungssenatorin darüber zu streiten, ob 50, 100 oder 200 Stellen nicht oder unzureichend besetzt sind – der Lehrkräftemangel ist quasi an jeder Schule spürbar und dies wird durch den Fachkräftemangel im Bereich der pädagogischen Mitarbeiter*innen und Assistenzen vielerorts noch zugespitzt.

Zunehmend festzustellen ist, dass Schulen in „sozial herausfordernden“ Lagen große Probleme haben, Fachkräfte zu finden und zu binden. Der Mangel lässt Kolleginnen und Kollegen sich andere Schulen aussuchen. Zulagen und Versetzungszusagen sind ein behördlicher Versuch, dem zu begegnen. Aus Sicht der GEW eher ein ungeeigneter, da weder den Schulen, noch den Kindern im Stadtteil damit gedient sein kann, Lehrkräfte quasi „auf Abruf“ zu beschäftigen. Hier müssen andere Maßnahmen greifen, die pädagogisches Engagement und Motivation erhöhen: So muss es endlich gelingen, eine Entlastung durch- und umzusetzen, die auch bei den einzelnen Kolleg*innen ankommt.

Sowieso sind Entlastungen – und das bedeutet bei Lehrkräften vorrangig Absenkung der Unterrichtsverpflichtung - das Gebot der Stunde. Die GEW ist bereit, mit der Senatorin über Möglichkeiten und Wege zu verhandeln, diese Entlastung, auch zeitlich gestreckt, verbindlich zu regeln. Mit der „Gemeinsamen Erklärung“ hat das Bremer Bündnis für Bildung (BBB) der Senatorin auch ein Verhandlungsangebot unterbreitet, nun kommt es darauf an, tragfähige Übergangskompromisse zu finden, die am Ende dem Ziel einer „Guten Bildung von Anfang an!“ nahe kommen. Unabdingbar aber bleibt: Bildung muss auf eine solidere finanzielle Grundlage gestellt werden.