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Vorwort

Mehr lehren oder mehr forschen?

Schwerpunkt:50 Jahre Universität Bremen

Nach einem Seminar in der Herbstsonne einen Mensakaffee trinken: Das wird für Studierende bald wieder Alltag sein. Die Hochschulen öffnen wieder nach drei Distanzsemestern. Aber auch in den 97 Semestern davor ist an der Universität Bremen viel passiert. Vor genau 50 Jahren (15. Oktober 1971) ging der Studienbetrieb los.

Damals sollte vor allem die Lehre reformiert werden, heute wird viel mehr über die Forschung geredet. Stark unterschiedlich hat sich auch das Verhältnis Hochschullehrer:innen und Studierende entwickelt. Damals sollte ein Verhältnis 1:10 erreicht werden. Gründungsrektor Thomas von der Vring sagte der taz Anfang September, dass das bei weitem nicht erreicht wurde und wird. Aus einer vermeintlichen „roten Kaderschmiede“ wurde eine „Exzellenzuniversität“. 50 Jahre Uni Bremen heißt auch 50 Jahre Ringen um Gleichberechtigung in Lehre und Forschung. Subtile und weniger subtile Diskriminierungs- und Ausgrenzungsmechanismen in Forschung und Lehre haben stattgefunden.

Die Uni war unter anderem mit Blick auf einen wachsenden Lehrkräftebedarf in Deutschland gegründet worden; noch heute beenden dort jährlich 300 angehende Lehrer:innen ihr Studium. Das alles war für die Redaktion Anlass genug, das Jubiläum zum Schwerpunktthema zu machen und nach fünf Jahrzehnten ein Zwischenfazit zu ziehen. Und zu klären, wie sollte es weitergehen. Unsere Autorinnen und Autoren haben darauf Antworten gefunden. Inge Kleemann und Ralf E. Streibl haben mit ihrer Hochschulexpertise die nächsten 20 Seiten maßgeblich mitgestaltet. Vielen Dank dafür.

Die Fotoserie zeigt diesmal bildungspolitisch interessierte Personen mit Bezug zur Universität Bremen, die auf unsere Frage „Braucht Bremen eine exzellente Universität?“ ganz unterschiedlich geantwortet haben. Unsere Fotografin Susanne Carstensen hat sie dabei ausdrucksstark in Szene gesetzt.

Die Redaktion wünscht viel Spaß beim Lesen und dabei den einen oder anderen Erkenntnisgewinn.