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GEW Position

Lehrkräftemangel im Land Bremen wird noch dramatischer

GEW: „Bildungshaushalt muss erheblich erhöht werden!“

Bremen. Auch zum Halbjahreswechsel sind 86 Lehrerstellen in Bremen und Bremerhaven unbesetzt. Weitere 250 Stellen allein in der Stadtgemeinde Bremen werden z.B. von Student*innen vertreten. In Bremerhaven liegt der Anteil des Personals, das nicht oder nicht voll ausgebildet ist, liegt mit über 300 bei ungefähr 30%. „Als GEW überrascht uns das nicht“ sagt GEW-Landesvorstandssprecherin Elke Suhr, „denn wer die Bildungsausgaben jahrelang nicht annähernd an die Ausgaben der anderen Stadtstaaten angleicht, soll sich nicht wundern, dass das Personal fehlt. Und im benachbarten Niedersachsen arbeiten SEK 1 und SEK 2 Lehrkräfte weniger Stunden und verdienen mehr.“

Dringend benötigte Qualifikationsmöglichkeiten für Seiteneinsteiger*innen kommen nur zögerlich, in zu kleiner Anzahl und zu unflexibel.

Derweil vertreten pädagogische Fachkräfte an den Grund – und Oberschulen oft erkrankte Lehrkräfte und sichern damit zeitweise den Schulalltag ab. Der Mangel zeigt sich vor allem in den sozialen Brennpunkten. Inklusive Pädagogik und zum Teil auch Fachunterricht finden hier teilweise nur noch sehr ausgedünnt statt. Die Sonderpädagog*innen werden in der Unterrichtsversorgung eingesetzt. An einzelnen Schulen gibt es keine ausgebildeten Lehrkräfte für Mathematik mehr. Auch andere Fächer fehlen.

„Solidarisches Handeln verschleiert die Not. Kolleg*innen gehen an und oft weit über den Rand ihrer Belastbarkeit“, ergänzt GEW-Landesvorstandssprecherin Barbara Schüll,

„Personal fehlt in allen Bereichen: unterrichtend, betreuend, verwaltend, reinigend.“

Ausbaden müssen das alles letztendlich die Kinder, denen ihr Recht auf Bildung vorenthalten wird. Das ist keine Polemik sondern Alltag. Das ist das Resultat, wenn Schulden getilgt werden, die nicht von den Kindern und nicht von den Schulen zu verantworten sind oder gemacht wurden.

Die Politik muss endlich handeln. Dringend benötigte Qualifizierungsmaßnahmen müssen finanziert werden, hierzu müssen auch Gelder an die Universität fließen, die dabei eine wichtige Rolle spielen muss.

Für Nachfragen steht zur Verfügung:                                                               

Elke Suhr
Barbara Schüll