Zum Inhalt springen

Aktiv in der GEW

Kooperation statt Konkurrenz!

Fachgruppe „Gymnasiale Oberstufe“ stellt sich vor

Wer sind wir?

Wir sind die neu gegründete Fachgruppe „Gymnasiale Oberstufe“. Unsere Arbeit soll sich auf spezifische Probleme der Gymnasialen Oberstufe fokussieren und so wollen wir allen Kolleginnen und Kollegen eine Möglichkeit zur Partizipation in der GEW bieten, die üblicherweise oder perspektivisch an den Schulformen unterrichten, die zum Abitur führen. Wir haben uns zusammengefunden, da wir uns als Oberstufenlehrer*innen der verschiedenen Schulen und Schulformen in eine ressourcenverschwendende Konkurrenz um Anwahlen gezwungen sehen und den Eindruck haben, unsere Gewerkschaft schweige bislang zu den Fragen der GyO, die uns im Alltag umtreiben.

Was wollen wir?

Diesem Schweigen wollen wir eine schul- und schulformübergreifende Position entgegensetzen. Der Konkurrenz wollen wir mit Kooperation begegnen. Im Konsens konnten wir uns auf zentrale Forderungen einigen: Es geht uns darum, die Oberstufe zu einem freien und selbstbestimmten Lernort zu machen, in dem die Schüler*innen mit ausreichend Zeit in einer lernförderlichen Umgebung erwachsen werden können. Konkret bedingt das folgende Forderungen, für deren Umsetzung wir uns einsetzen wollen: 

  • Die Kurse sind zu groß!

Das Lernen im intensiven Austausch mit und zwischen den Schüler*innen in Kursen von bis zu 32 SuS ist in einem für alle Beteiligten befriedigendem Maß nicht möglich. Zudem steigt die Arbeitsbelastung für die Kolleg*innen mit zunehmender Kursgröße auf ein untragbares Niveau.

Die Kursgrößen müssen zumindest in den Leistungskursen auf 20 Schülerinnen und Schüler beschränkt werden!

  • Die Profiloberstufe war und ist ein Sparmodell!

Mit Blick auf die Studierfähigkeit und Selbstständigkeit ist die Engführung auf bestimmte Kernfächer und der Zwang zu entsprechenden Fächerkombinationen weder didaktisch noch pädagogisch zu begründen.

Ebenso fällt die Breite der Bildung vor allem in gestalterischen und kreativen Fächern der Kernfachorientierung zum Opfer. Wir fordern darum die Abschaffung der Profiloberstufe und der Fokussierung auf die sog. Kernfächer. Wir wollen für unsere Schüler*innen eine echte Wahlfreiheit auf ihrem Weg zum Abitur.

  • Die Ausstattung muss den didaktischen und pädagogischen Bedarfen entsprechen!

Um den Schüler*innen zu ermöglichen, sich in einer medial immer diffuseren Welt zurecht zu finden, muss die Schule die dafür notwendigen Fähigkeiten auch mit einer entsprechenden Ausstattung leisten können. Dies betrifft sowohl die Digitalisierung als auch die materielle Ausstattung in den verschiedensten Fächern. Eine mangelhafte Ausstattung im naturwissenschaftlichen Unterricht, in den musischen und künstlerischen Fächern sowie die fehlenden finanziellen Möglichkeiten im Sportunterricht können nicht länger hingenommen werden. Dennoch spielt die Digitalisierung in allen Fachbereichen eine übergeordnete Rolle und ihr muss endlich durch eine erhöhte finanzielle Unterstützung der Schulen Rechnung getragen werden. Die in der bildungspolitischen Debatte derzeit sehr populäre Vorstellung, diese Ausstattung in die Verantwortung der Schüler*innen zu übertragen („Bring your own device“) ist dabei, mit Blick auf die sozialen Bedingungen und die Lehrmittelfreiheit, keine Lösung.

Wir fordern eine bedarfsgerechte Ausstattung für einen modernen und zukunftsorientierten Unterricht in der Sekundarstufe II Dies schließt die Möglichkeit zu professionellen Fortbildungen aller Unterrichtenden mit ein.

  • Die Schülerinnen und Schüler brauchen Zeit für ihre Bildung!

Die Verkürzung des gymnasialen Bildungsganges führt zu Stress für die Schüler*innen und zu einer deutlich zu oberflächlichen Wissensvermittlung. Ein breites Allgemeinwissen und vor allem die Fähigkeiten zur Vernetzung desselben waren schon immer Aufgabe der gymnasialen Oberstufe. Neben der reinen Wissensvermittlung muss vor allem der kritische Umgang damit gefördert werden . Ebenso müssen wissenschaftspropädeutische Arbeitstechniken in eigenständigen Projekten erlernt und begleitet werden. Dafür benötigen die Schüler*innen und Kolleg*innen Zeit. Ein weiteres Problem sind die nebeneinander existenten Systeme der Gymnasialen Oberstufe vor allem für die SchülerInnen, die für die Sekundarstufe II die Schulform wechseln. Der Übergang von den durchgängigen Gymnasien, die in das Gy8-Modell gezwungen werden, in eine GyO der Oberschulen, bringt oftmals enorme Bildungslücken mit sich, die auf dem Weg zum Abitur kaum ausgeglichen werden können.

Grundsätzlich muss unsere Perspektive also die Eine Schule für alle sein. Bis zur Umsetzung dieser bildungspolitischen Zielsetzung kann und darf es aber nicht Position der GEW sein, die Schüler*innen und Kolleg*innen diesen Problemen schutzlos auszuliefern.

Wir fordern die Abschaffung des Gy8 für alle Schulen im Lande Bremen!

Interesse?

Wir treffen uns wenn möglich an jedem letzten Dienstag im Monat im Restaurant „Lilie“ in Bremen Findorff und freuen uns auf neue Mitglieder, die ihre Erfahrungen, Wünsche und Forderungen in die Arbeit der GEW einbringen wollen.

Nächstes Treffen: Dienstag, 30. April 2019 | Lilie, 17:00 Uhr.